Krefeld Vergleich: Hundesteuer in Krefeld und anderen NRW-Städten

Einen Hund zu halten, ist nicht gerade billig. Ein Vergleich der Steuersätze in den NRW-Städten.

Die Hundesteuer 2016 in der näheren Umgebung.

Die Hundesteuer 2016 in der näheren Umgebung.

Krefeld. Verl ist das Paradies — jedenfalls für Hundebesitzer. Gerade einmal 24,60 Euro kassiert die Stadt für den ersten Hund an Steuern pro Jahr. Für das Geld bekommt man in einer Krefelder Traditionsgaststätte gerade mal eine Tagessuppe, ein Rumpsteak mit Kartoffelecken und Böhnchen sowie zum Nachtisch einen Grießpudding mit Himbeersoße — ein Getränk ist schon nicht mehr drin. Wer sich mit einem Vierbeiner nicht zufriedengeben will, muss in der 25 000-Einwohner-Stadt bei Gütersloh nicht viel tiefer in die Tasche greifen: Der zweite Hund kostet 30,60 Euro pro Jahr, der dritte 36,60.

Verl führt damit die Liste der hundebesitzerfreundlichen Städte in Nordrhein-Westfalen an. Die rote Laterne trägt in der aktuellen Tabelle des Bundes der Steuerzahler Hagen im südöstlichen Ruhrgebiet, die 180 Euro pro Jahr für den ersten Hund verlangt (für den zweiten Hund 210, für den dritten 240 Euro). Was viele nicht wissen: Wer zwei Hunde hält, zahlt pro Hund den Steuersatz des zweiten Hundes. Nun wird kein Krefelder der Hundesteuer wegen nach Verl umziehen. Obwohl er in der Seidenstadt mehr als das Vierfache für seinen Hund zahlen muss, nämlich 111,32 Euro für den ersten Hund, 129,47 Euro für den zweiten und 147,62 Euro für den dritten Hund. Druckt man die Liste des Steuerzahlerbundes auf DIN A4 aus, befindet sich Krefeld bei viereinhalb Seiten auf der Mitte der vierten Seite — ganz schön weit weg von Verl.

Allerdings kann sich der Krefelder Hundebesitzer trösten, wenn er einen Blick über den Tellerrand wirft: Unser südwestlicher Nachbar Mönchengladbach langt mit 138 (165,60/207) Euro zu, Duisburg auf der anderen Rheinseite hat immerhin noch 132 Euro (168/192) in den Erhebungsplan geschrieben. Sogar Willich liegt mit 120 Euro (150/180) dicke über den Krefelder Preisen. Moers hat offenbar bei Krefeld abgeschrieben und steht mit 110 Euro (126,50/143) nur drei Plätze günstiger da.

Die Landeshauptstadt Düsseldorf ist mit 96 Euro für den ersten Hund noch relativ günstig, langt dann aber beim zweiten und dritten Hund kräftig zu: 150 und 180 Euro. Tönisvorst kassiert 90 Euro (108/126), Kempen 84 Euro (90/96). Wer nur wenig Geld zur Verfügung hat, sollte in Krefeld auf einen Kampfhund verzichten: 800 Euro (900/900) wird vom Halter verlangt. Eine Steuerbefreiung in allen untersuchten Orten gibt es für hilflose, blinde oder solche Personen, die einen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „B“, „BL“, „aG“, oder „H“ besitzen. Wer einen Hund aus dem Tierheim wählt, hat in Krefeld keinen Vorteil — er zahlt den normalen Satz.

Auch das Halten von Wachhunden zahlt sich nicht aus: Krefeld fehlt auf der Liste der Städte, die eine Ermäßigung gewähren. Lediglich für sozial schwache Mitbürger hat die Stadt ein Herz: Für den ersten Hund gibt es eine Ermäßigung von 75 Prozent.

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