Vater wegen Missbrauchs angeklagt

Über einen Zeitraum von acht Jahren soll ein 49-jähriger Krefelder seine zum Beginn der Taten gerade mal zwölf Jahre alte Tochter missbraucht haben. Deswegen muss er sich seit Freitag vor dem Landgericht verantworten.

Der Mann hatte mit seiner Ehefrau, der Tochter und ihren zwei jüngeren Brüdern in Krefeld gelebt und einen Kiosk betrieben. Die ersten Übergriffe soll es laut Staatsanwaltschaft gegeben haben, als die Mutter im Oktober 2007 für mehrere Tage mit den zwei Brüdern im Krankenhaus war. In den folgenden Jahren soll der Angeklagte immer wieder Situationen ausgenutzt haben, in denen er mit seiner Tochter alleine war, um übergriffig zu werden. In der Anklage heißt es, dass es dem Angeklagten eine zusätzliche Lust bereitet haben soll, seinem mutmaßlichen Opfer Schmerzen zu bereiten.

2014 soll die Tochter, inzwischen älter und größer geworden, sich zum ersten Mal gegen einen Missbrauchsversuch erfolgreich verteidigt haben. Daraufhin soll der Mann, der griechischer Staatsbürger ist, in seine Heimat gereist sein und dort „betäubende Substanzen“ erworben haben. Diese habe er dann bei weiteren Übergriffen eingesetzt. Insgesamt geht die Staatsanwaltschaft von 14 Fällen aus. Der letzte soll sich am 30. September 2015 ereignet haben.

Der Angeklagte wies die Vorwürfe zurück. In der Kultur seiner Familie sei es doch gerade so, dass Mädchen jungfräulich heiraten sollen. So habe er auch seine Frau geheiratet. „Ich weiß nicht, warum mir so etwas angehangen wird.“ Sein Ehe- und Familienleben sei intakt gewesen. Er habe als Schlosser und Schweißer gearbeitet, seine Frau sich um den Kiosk gekümmert. Zu den Tatvorwürfen äußerte sich die Tochter beim Verhandlungsauftakt noch nicht.

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