Uerdinger prüfen Daimler-Kunststoffe

Die UL International TTC im Chemiepark ist nun auch zugelassenes Labor des Autoherstellers und testen auf Belastungen wie Feuer oder Steinschlag.

Uerdinger prüfen Daimler-Kunststoffe
Foto: UL International TTC GmbH

Nicht ungewöhnlich ist, dass ganze Armaturenbretter und Stoßfänger ins Prüflabor nach Krefeld-Uerdingen geliefert werden. Nach genauen Vorgaben der Automobilhersteller werden hier entsprechende „Prüfkörper“ herausgebohrt oder -gefräst, um dann auf Herz und Nieren überprüft zu werden — soweit man davon bei Kunststoffteilen sprechen kann.

Die Fachleute sagen dann lieber, dass die „jeweiligen Eigenschaften getestet“ werden. Je nach Bauteil stehen hierbei andere Merkmale im Fokus. Die UL International TTC GmbH mit Sitz an der Rheinuferstraße, hinter der ein Global Player aus den USA steht, ist kürzlich von der Daimler AG als „zertifiziertes Labor für Materialprüfungen“ zugelassen worden. Die Krefelder waren bereits durch Volkswagen und Renault zugelassen. „Auch zahlreiche andere Automobilhersteller erkennen die Prüfergebnisse aus dem Krefelder Labor an“, heißt es aus Uerdingen.

Auf etwa 6000 Quadratmetern, verteilt auf vier Etagen, sind rund 100 Mitarbeiter tätig. Am Chemiepark-Standort arbeiten Technische Experten eng mit Ingenieuren zusammen, um die Anforderungen der Kunden zeitnah zu erfüllen. Durch die internationale Ausrichtung des Unternehmens sitzen Kunden und Labore des Krefelder Teams in der ganzen Welt.

Mit den zahlreichen Prüfmethoden werden in Uerdingen unter anderem Umwelteinflüsse, Oberflächenbeschaffenheit und mechanische Eigenschaften untersucht. Sprich: Im Labor werden beispielsweise die Auswirkungen von Sonneneinstrahlung und Winterkälte auf die Eigenschaften eines Kunststoffes untersucht. „Ein Armaturenbrett soll schließlich lange seine Farbe und seinen Glanz behalten“, so das Unternehmen.

Die möglichen Tests seien vielfältig und legten das Augenmerk stets auf den „täglichen Einsatz und die Sicherheit eines Materials“, das sowohl im Inneren eines Autos als auch außerhalb Anwendung finden könne. So werden neben dem Brandverhalten auch die Auswirkungen von Steinschlag untersucht. Auch hier werden Rückschlüsse des Verhaltens eines kleinen Prüfkörpers auf das Gesamtbauteil gezogen. „Dies ist Herausforderung und Motivation zugleich, ständig in neue Bereiche zu expandieren und somit die Lieferkette im Automobilbereich als Partner zu unterstützen“, sagt Thomas Wagner, bei UL International TTC zuständig für den Bereich Automobil.

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