U81: Schnelle Fahrt zum Flughafen

Die sogenannte U81 nimmt Formen an. Die Düsseldorfer treiben den ersten Abschnitt voran, doch es gibt noch Hindernisse.

Krefeld/Düsseldorf. Krefelder, die vom Düsseldorfer Flughafen in den Urlaub starten möchten, sind über die neue Brücke per Auto in Nullkommanichts am Ziel. Doch wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen möchte, muss schon mehr Zeit mitbringen und genauer planen. Zumal es den Flughafenbus seit 2005 nicht mehr gibt.

Seit Jahren wird über eine neue Verbindung diskutiert, die Erleichterung schaffen könnte. Die sogenannte U81 soll letztlich von Neuss kommend die U76 bei Lörick queren, über Messe und Flughafen bis Ratingen führen. Über die K-Bahn wären die Krefelder somit bequemer am Urlaubsstart und an der Messe.

Wären, denn noch ist diese Gesamtstrecke Zukunftsmusik. Für einen Teil kommt aber Bewegung in die Sache: Düsseldorfs Verwaltung und Politik treiben die erste Planungsstufe zwischen Düsseldorfer Freiligrathplatz und Flughafen jetzt trotz Anwohnerprotesten voran.

Und: Als zweite Projektstufe ist nun die Querung über den Rhein vorgesehen, die die U81 für Krefeld so interessant machen würde. Denn auch die Düsseldorfer haben schon allein aus wirtschaftlicher Sicht ein Interesse an dieser Querung. Düsseldorfs Verkehrsdezernent Stephan Keller geht sogar noch weiter: „Schon der erste Abschnitt macht nur in Zusammenhang mit der Rheinquerung wirklich Sinn.“

Nicht zuletzt die komplizierten Fördervorschriften des Bundes sind für diese Sicht verantwortlich. So fließt nur Geld, wenn eine gewisse Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden kann. Die sieht Keller in der Verknüpfung mit dem linken Niederrhein gegeben.

Für den ersten Bauabschnitt können die Düsseldorfer jedenfalls bereits positive Signale der Landesregierung verzeichnen. „Er wurde beim Bund als förderfähige Maßnahme angemeldet“, berichtet Keller. 154 Millionen Euro sind für diesen ersten Streckenteil angesetzt. Wie viel der zweite Abschnitt kosten würde, dazu will sich Keller noch nicht äußern, da die Machbarkeitsstudie noch nicht veröffentlicht ist. Nur so viel: „Die reine Brückenkonstruktion würde wohl um die 100 bis 110 Millionen Euro kosten.“ Doch noch ist nicht einmal klar, wo und wie die Trasse genau den Rhein queren würde.

Die Stadt Krefeld und die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein haben jedenfalls längst ihr großes Interesse bekundet, eine interkommunale Arbeitsgruppe treibt das Projekt ebenfalls voran. „Wir begrüßen alles, was die Verbindung verbessert“, betont Wolfgang Baumeister von der IHK. Auch für die Rheinbahn ist die verkehrliche Bedeutung des Projekts unumstritten.

Ungemach droht allerdings von Seiten des Bundes. Bis 2019 laufe die derzeitige ÖPNV-Förderung aus, so Keller. Bis dahin wäre vielleicht gerade der erste Abschnitt realisiert. „Wir sind darauf angewiesen, dass es auch anschließend Förderung für ÖPNV-Projekte gibt“, mahnt Keller. Das sei eindeutig eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

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