Traditionspflege: Schluff und Brauerei nehmen Fahrt auf

Königshof setzt auf Popularität des rollenden Denkmals – Bier aus Krefeld gibt es im Barwagen.

Krefeld. Zwei Krefelder Typen haben sich gefunden und fahren nun gemeinsam. Ab sofort wird im Schluff Bier der Brauerei Königshof ausgeschenkt. 3333 Flaschen oder 1666,5 Liter stehen vorerst bereit. "Wenn sich das aber verzehnfacht, bin ich nicht traurig", sagt Frank Tichelkamp, Verkaufsleiter der Brauerei.

Kosten wird die Flasche künftig 1,50 Euro, wovon ein Euro in die Kassen des Schluff-Fördervereins fließen wird. Wenn sich jeder vierte der rund 65.000 Schluff-Passagiere, die im vergangenem Jahr mitfuhren, im Barwagen des Traditionszuges eine Flasche Königshofer gönnen würde, kämen immerhin 24.375 Euro zusammen.

Carsten Liedtke, SWK-Vorstand und Chef des Fördervereins, sieht in der Kooperation eine "Vervollkommnung der Schluff-Idee, die in der Erhaltung traditioneller Werte liegt". Für den Förderverein sei dies eine gern gesehene zusätzliche Einnahmequelle. Für die jährliche Instandhaltung des Schluffs seien große Summen nötig. Alleine vor dieser Saison mussten alle Fahrwerke der Waggons überholt werden. Das alleine hat rund eine halbe Million Euro gekostet.

Liedtke: "Wir freuen uns über die Kooperation auch deshalb, weil wir in diesem Jahr unsere Jubiläumssaison fahren. Die Graf Bismarck schlufft jetzt im 30. Jahr." Der Verein "Schluff und historische Verkehrsmittel" hoffe auf weitere Sponsoren, betont Liedtke. "Wenn eine Firma eine Idee hat, wie sie den Schluff unterstützen will, kann sie gerne auf uns zukommen. Wir sind offen und gesprächsbereit."

Tichelkamp verwies in Anspielung auf seine Brauerei, die vor wenigen Jahren vor dem Aus stand, auf die wieder "rauchenden Schornsteine", die zeigten, dass sich etwas bewegt in Krefeld. Das sei in seinem Betrieb so und auch beim Schluff. In der Brauerei in Königshof sind heute wieder 53 Menschen beschäftigt. Bei den Stadtwerken sind es rund 2000.

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