Totes Mädchen hatte Knebel im Mund

Die Polizei gab am Donnerstag bekannt, dass das gefundene Baby vermutlich erstickt wurde. Die Leiche lag schon seit mindestens zwei Wochen am Wegesrand.

Der Fundort: Hier stieß der Hund einer Spaziergängerin auf den toten Säugling.

Der Fundort: Hier stieß der Hund einer Spaziergängerin auf den toten Säugling.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Am Donnerstag gaben die Ermittler bei einer Pressekonferenz Einzelheiten zu dem Fund der Babyleiche in Stahldorf bekannt. Die Polizei geht von einem Tötungsdelikt aus. Der Hund einer Spaziergängerin erschnüffelte am Rande eines Waldwegs im Bereich der Stahlwerkstraße einen Müllbeutel, in dem das tote Kind steckte. Hier ist das Protokoll der Konferenz:

14.25 Uhr: Polizei und Pressevertreter gehen auseinander. Jetzt wird weiterermittelt. Neuigkeiten lesen Sie an dieser Stelle bei wz-krefeld.de

14.22 Uhr: Die Polizei beendet die Pressekonferenz, nachdem es zunächst keine Fragen mehr gibt. Menschen aus der Bevölkerung, die eine verdächtige Person kennen - eine ehemals Schwangere, die seit einigen Tagen/Wochen oft ohne Kind anzutreffen ist - sollen sich bei der Polizei melden: Telefon 02151/634-0.

14.20 Uhr: Jährlich gibt es etwa 30 solcher Fälle in Deutschland. Die Erfahrung zeigt: Meistens handeln die Mütter alleine und oftmals entledigen sie sich der Leiche zu Fuß.

14.18 Uhr: "Optisch ist das Kind europäischer Herkunft", sagt Hoppmann. Außerdem sieht das Baby so aus, als sei es voll ausgetragen worden. Erst danach wurde es offenbar getötet.

14.17 Uhr: Es sind bereits fünf bis zehn Hinweise bei der Polizei eingegangen, die zurzeit geprüft werden.

14.15 Uhr: Wahrscheinlich kommt die gesuchte Frau aus der näheren Umgebung. Hoppmann: "Selten bewegen sich solche Frauen sehr weit weg, um ihr Baby abzulegen."

14.14 Uhr: Die Nabelschnur des Kindes wird noch untersucht. Interessant ist die Frage: Ist das Baby in einem Krankenhaus geboren worden oder an einem anderen Ort im Geheimen.

14.11 Uhr: Die Polizei hofft auf die Unterstützung aus der Bevölkerung. Irgendwer muss nämlich mitbekommen haben, dass die Täterin schwanger war. "In allen bekannten Fällen denken sich die Leute: Warum war die so dick? Nur am Ende meldet sich keiner", sagt Hoppmann

14.09 Uhr: Hoppmann: Statistisch gesehen sind es Frauen im Alter von 18 bis 24 Jahren, die ihr Kind innerhalb der ersten 24 Stunden töten. Oftmals sind es Täterinnen, die ihre Schwangerschaft nicht wahrhaben wollen.

14.07 Uhr: Es gibt den Verdacht, dass das Baby erstickt wurde, sagt Gerhard Hoppmann, Leiter der Mordkommision.

14.05 Uhr: Der Säugling war in eine Mülltüte und ein Handtuch eingewickelt. Weil das Kind bereits schon so lange am Wegesrand gelegen hat, wird die Ermittlungen des Täters nicht sehr leicht.

14.02 Uhr: Staatsanwältin Anna Stelmaszczyk bestätigt, dass Ermittlungen wegen eines Tötungsdelikts laufen. Die Spaziergängerin, die die Babyleiche gefunden hat, ist eine 50-jährige Anwohnerin.

13.59 Uhr: Die Leiche war bereits stark verwest. Wahrscheinlich wurde das Mädchen vor mehr als zwei Wochen in dem Wald abgelegt.

13.57 Uhr: Der Raum in der Polizeihauptwache füllt sich. Bereits jetzt steht fest: Bei dem toten Kind handelt es sich um ein rund 52 Zentimeter großes Mädchen. Es bestehe nach Angaben der Polizei kein Zweifel darüber, dass es lebensfähig gewesen wäre. Im Mund des Säuglings befand sich ein großer Knebel.

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