Tier der Woche: "Freddy" sucht ein neues Zuhause

Der Kangal-Rüde ist freundlich und anhänglich, braucht aber viel Freilauffläche und Menschen mit Hunde-Erfahrung.

Tier der Woche: "Freddy" sucht ein neues Zuhause
Foto: Anke Blum

Krefeld. „Ein Gemüt wie ein Schaf“ — so beschreiben ihn die Tierpfleger. Zu Beginn wollte das große „Sensibelchen“ im Tierheim Krefeld nicht fressen. Mit „Würstchenwasser“ ließ er sich überzeugen. Der Hund mit dem sanften Gemüt heißt Freddy. Er schmust für sein Leben gern, permanent freundlich und engagiert testet er aber auch seine Grenzen aus. Das entspricht seiner Rasse, denn Freddy ist ein Kangal.

Kangals sind eigenständige Hunde, die auch durchgehend draußen gehalten werden können. Freddy ist anders. Freddy ist anhänglich. Er sucht den Kontakt zum Menschen und zeigt sich als Hund, der gerne in Gesellschaft ist und auch im Haus leben möchte. Freudig begrüßt er jeden Besucher im Tierheim Krefeld und liebt den Kontakt zu seinen „Zweibeinern“, dennoch braucht der Hund viel Freilauffläche.

Deshalb sei ein großes Zuhause ideal, beispielsweise ein Bauernhof oder Pferdehof, so Tierpflegerin Andrea Baden. Ein Haus mit großem Grundstück wäre ebenfalls eine Option. „Wir üben derzeit die Leinenführigkeit — da zeigt er sich lernfähig, da ist noch einiges drin“, sagt die Tierpflegerin und ist überzeugt, dass Freddy bei geduldigen Übungen bestimmt auch eines Tages gut an der Leine gehen kann.

Nichtsdestotrotz sollte stets jemand mit Freddy Gassi gehen, der ihn im Zweifelsfall auch halten kann. Selbstbewusstsein und die Liebe zu eigenen Entscheidungen liegen Kangals im Blut. Dies ist ein Grund, weshalb die zukünftigen Tierhalter Hundeerfahrung mitbringen sollten, am besten Herdenschutzhund-Erfahrung.

Ein Kangal, auch als „anatolischer Schäferhund“ oder „Karabash“ bezeichnet, stammt aus der Türkei und ist gezüchtet worden, um Schafherden vor Wölfen, Bären und Schakalen zu beschützen. Von Natur aus pflegen Kangals ihren Dickkopf, sind mutig, intelligent und charakterstark. Für Freddy zählen keine Belohnungshappen. Vielmehr muss er den Eindruck haben, dass „sein Mensch“ selbstsicher ist, weiß, wie er einen Hund durchs Leben führt und muss das Gefühl haben, seinem Menschen vertrauen zu können. Mit derzeit knapp 50 Kilogramm ist Freddy ein imposanter Rüde. „Er zeigt sich hier so friedlich - er ist einfach toll“, betont Andrea Baden und hofft, dass ihr „Riesenkerl“ bald wieder ein schönes Zuhause findet.

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