Theaterplatz: Notausgänge werden von Junkies blockiert

Dezernent bestätigt WZ-Bericht.

Krefeld. Als den Versuch eines ersten Schrittes bezeichnet Dezernent Thomas Visser die geplante bauliche Sicherung der Abgänge zur Tiefgarage des Seidenweberhauses. Im Sozialausschuss hat er den Mitgliedern die Pläne vorgestellt, die in der Reinigungskonferenz vor knapp zwei Wochen beschlossen worden waren.

„Die eigentliche Funktion der Abgänge der Tiefgarage als Notausgänge ist nicht mehr gewährleistet“, erklärte er den Mitgliedern den Handlungsbedarf. Damit bestätigte er die Befürchtungen der Bürgerinitiative Theaterplatz (die WZ berichtete). Die hatte vor einigen Wochen wegen dort kauernder Drogenabhängiger, kaputter Stufen und Entwässerungsgitter, Müll und Dreck in den Aufgängen Feuerwehr und Stadt um eine Brandschutzprüfung gebeten.

Zu Beginn des Jahres sollen die Sträucher in den Beeten auf dem Platz radikal zurückgeschnitten und die Abgänge der Tiefgarage mit Gittern ab den Treppenfüßen gesichert werden. Dann könne sich dort niemand mehr hinkauern für einen Schuss oder um seine Notdurft zu verrichten. So hofft die Verwaltung, auch den sich dort ansammelnden Müll zu verringern. „Das ist keine Maßnahme, die die Situation auf dem Platz grundsätzlich verbessert, aber der Tagesbetrieb wird dann entspannter“, sagt Visser.

Vor allem hat er dabei die Mitarbeiter der Tiefgarage im Sinn. Nachdem die Stadt der Reinigungsfirma gekündigt hatte, übernahmen die wieder zusätzlich die Reinigung der Ausgänge. Visser: „Wir haben inzwischen mit dem Tiefgaragenbetreiber gesprochen, der seine Mitarbeiter dort aus hygienischen und sicherheitstechnischen Gründen nicht mehr reinlassen will.“ Auch häufe sich das aggressive Verhalten der sich dort Aufhaltenden, wenn sie von den Tiefgaragenmitarbeitern zu Reinigungszwecken angesprochen und zum Verlassen der Treppenhäuser aufgefordert würden.

Karl-Heinz Renner von den Grünen begrüßte die bauliche Veränderung. Es gehe bei dem Thema nicht nur um Sicherheit und Sauberkeit, sondern auch um die Würde der Drogenabhängigen. „Wer sich einmal diese schrecklichen Löcher angeschaut hat, in denen sich die Drogenabhängigen zurückziehen, ist froh, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist.“

In der nächsten Sitzung des Sozialausschusses am 30. Januar steht das Thema Theaterplatz wieder auf der Agenda. Dann will man klären, ob der Runde Tisch wieder — wie jetzt gefordert — einberufen werden soll; und wenn ja, mit welchem Ziel. yb

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