Tag der offenen Tür: Hospiz — ein Ort des Lebens

Besucher überzeugten sich von der alternativen Pflege mit Klangmassagen und Entspannung.

Krefeld. „Es gibt kaum einen Ort in Krefeld, an dem so intensiv gelebt wird, wie hier im Hospiz auf der Jägerstraße“, betont Karin Meincke Krefelder Bürgermeisterin und Vorsitzende der Hospiz-Stiftung. Gerade hat sie den Tag der offenen Tür am Blumenplatz eröffnet und fröhliche Worte für einen Ort gefunden, den viele Menschen nur mit Trauer in Verbindung bringen. Genau aus diesem Grund öffnet das Hospiz einmal im Jahr die Tür für Besucher und Neugierige, die sich über das vielfältige Angebot der Hospiz-Stiftung informieren möchten.

Führungen durch die Gästezimmer, den Raum der Stille oder die Kapelle vermitteln einen Eindruck. „Wir sind unendlich froh, dass die Stiftung das ehemalige Kloster der Herz-Jesu-Priester gekauft und umgebaut hat“, freut sich Meincke. 2004 eröffnet, begleiten seither die Mitarbeiter im Jahr rund 150 Menschen sowie deren Angehörige in den letzten Tagen. Die 23 hauptamtlichen Hospizmitarbeiter um Leiterin Brigitte Schwarz sprechen von Gästen. Wer in das Hospiz kommt ist Gast für einige Tage, Wochen oder Monate und wird begleitet.

Britta Riedel leitet das ehrenamtliche Team, das eine ambulante Betreuung anbietet. „Es erfüllt mich mit Freude zu sehen, dass an einem Ort der Trauer auch gefeiert werden kann“, hatte Karin Meincke sich zu Beginn gefreut.

Der Andrea-Berg-Fanclub sorgt für die Verpflegun, ein musikalisches Programm für Stimmung. Brigitte Fuß, Pflegeschwester und Mitarbeiterin seit der ersten Stunde, empfängt Besucher im Raum der Sinne. Für den heutigen Tag hat Fuß mit ihren Kolleginnen diesen Raum hergerichtet, um Alternativen in der Pflege zu zeigen. An Stationen kann der Besucher erkennen, was die Hospizarbeit von der Betreuung im Krankenhaus unterscheidet. „Wir machen uns im Hospiz das Erleben der Sinne zunutze“, erklärt Brigitte Fuß. Aromatherapie, Entspannungsbäder, wohltuende Wickel und Klangmassagen verhelfen den Gästen zu schönen Momenten.

„Wer krank ist, der erlebt so, dass er auch noch gesunde Teile im Körper hat“, so Fuß. Im Raum der Stille wird der Besucher mit meditativer Musik empfangen. „Die Gästebücher erinnern mit Bildern und persönlichen Worten der Angehörigen an jeden Gast“, flüstert Meincke, die wie die Hospiz-Mitarbeiter, viele schöne, traurige, rührende und fröhliche Geschichten erzählen kann. Und so bleibt vielen Krefeldern, die zum Tag der offenen Tür gekommen sind, der Eindruck, dass im Hospiz auch ganz viel Leben stattfindet.

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