SWK: Neuer Wassertarif wird ab Oktober eingeführt

Kunden werden ab Herbst stärker an den Fixkosten der Versorgung beteiligt. Verbrauch macht nur noch die Hälfte aus.

SWK: Neuer Wassertarif wird ab Oktober eingeführt
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Krefeld. Ab Oktober lohnt sich Wassersparen in Krefeld nur noch bedingt, denn die SWK stellen die Tarife um. Ab dann wird sich der Preis zur Hälfte aus dem Verbrauch und zur Hälfte aus den Fixkosten für Leitungen, Wartung und Unterhalt zusammensetzen.

SWK: Neuer Wassertarif wird ab Oktober eingeführt
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Wie berichtet, reagieren die Stadtwerke damit auf den stetig sinkenden Wasserverbrauch: Waren es 1990 noch 17,5 Millionen Kubikmeter in Krefeld pro Jahr, lag der Verbrauch 2010 bei 12,1 Millionen. Schaut man dann noch auf die sinkenden Einwohnerzahlen durch den demographischen Wandel, blieben die SWK auf immer mehr Fixkosten für Wartung und Unterhalt der Leitungen und Anlagen sitzen, wenn sich nichts ändert. „Das Verbrauchsverhalten der Menschen führt zu Mehrkosten“, sagt SWK-Vorstand Kerstin Abraham.

Das neue Preismodell ist angelehnt an ähnliche Strukturen in Mülheim und Neuss. Der Systempreis für Betrieb und Vorhaltung des Wasserversorgungssystems berechnet sich nach der Zahl der Wohneinheiten bzw. bei Firmen nach Verbrauchsklassen. Die Zählergröße hat künftig keine Bedeutung mehr für diesen Teil des Tarifs. Die andere Hälfte der Wasserkosten beruht auch künftig noch auf der gelieferten Menge.

Da es in Krefeld für die Abrechnung keinen festen Stichtag gibt, wird das neue System sukzessiv ab dem 1. Oktober umgesetzt. Abraham: „Für den Durchschnittshaushalt wird die Umstellung kostenneutral sein.“

Mit der Umstellung will man den Kunden die Gründe erläutern und aufzeigen, dass die Fixkosten mittlerweile 80 Prozent des tatsächlichen Wasserpreises ausmachen. Bisher besteht der Tarif in Krefeld aber nur zu 32 Prozent aus dem Grundpreis. Der Rest wird nach dem Verbrauch berechnet.

Der Hinweis, man solle doch die Leitungen einfach verkleinern, helfe nicht weiter, sagt Abraham. Denn schließlich müsse man beim Abwasser auf Starkregen-Ereignisse reagieren können und auch beim Verbrauch auf Spitzenzeiten — wie der berühmten Halbzeitpause beim Fußballspiel.

Abraham ist sich sicher, dass man mit der neuen Abrechnung ein zukunftsweisendes und nachhaltiges Modell einführt, das auf Dauer den Mengenpreis sogar senken kann.

Zufrieden ist man bei den SWK mit den beiden neuen Enthärtungsanlagen. Sie liefern mittlerweile verlässlich 13 Grad Härte. Die Kunden seien zufrieden. Die ersten Firmen haben schon Einsparpotenziale ausgemacht, sagt die SWK-Chefin. Damit dies auch in den Privathaushalten ankommt, wollen die SWK noch einmal über Waschmitteleinsatz oder Entkalkung informieren.

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