Studis machen Kids neugierig auf Chemie

Experimentieren ist Pflicht: Beim Science Day zeigen Studenten der Hochschule Niederrhein Kindern, wie viel Spaß Naturwissenschaften machen können.

Wussten Sie, dass man sich an einem auf den ersten Blick flüssigen Gemisch aus Wasser und Maisstärke die Hand brechen kann, wenn man nur feste genug mit der Faust hinein schlägt? Oder dass Sie aus einer Tomate mit wenig Aufwand DNA sichtbar machen und mit etwas Öl, Wasser und Lebensmittelfarbe vermischt in einer Flasche mit Hilfe einer Brausetablette eine Lavalampe nachbauen können? Biologie, Chemie und Physik — das sind eben nicht nur kryptische Formeln, das Periodensystem und die Relativitätstheorie, sondern auch spannende, ganz lebensnahe Experimente, die jede Menge Spaß machen können. Das haben zwölf Studierende des Fachbereichs Chemie der Hochschule Niederrhein jetzt einer Gruppe von Kindern beim „Science Day — Spiel und Spaß mit Wissenschaft“ in den Räumlichkeiten der Freiwilligen Feuerwehr des Löschzugs Hüls gezeigt.

Der zwölfjährige Dojan jedenfalls ist Feuer und Flamme für den teigfarbenen Schleim in einer Backschüssel, den er in seiner Hand zu einem festen Ball formt und in der nächsten Sekunde wieder zerfließen lässt. „Ich finde es total cool, Experimente zu machen“, sagt er und widmet sich wieder der Backschüssel, um weiter in der Maisstärke zu kneten. Erst flüssig, dann plötzlich fest — wie geht das? Pascal Desel studiert Chemieingenieurwesen und erklärt das Phänomen hinter der physikalischen Reaktion: „Indem man zum Beispiel durch Druck mit der Hand Kraft auf die Flüssigkeit auswirkt, wird das Wasser zwischen den Speisestärketeilchen verdrängt. Die verhaken sich miteinander und reagieren wie ein Feststoff.“ Heißt: Sie werden hart. Steinhart.

Studis machen Kids neugierig auf Chemie
Foto: Andreas Bischof

Einen Tisch weiter, an der Chemiestation, ist Celina in ihrem Element: In einem Reagenzglas rührt die Zwölfjährige Wasser und Lebensmittelfarbe zu einem blaugrünen Gemisch zusammen. Zusammen mit Öl, das sich „durch seine geringere Dichte“, wie Chemiestudentin Mei Kim Lim erklärt, sichtbar oben absetzt, kommt die Flüssigkeit in eine Flasche. Eine Brausetablette bringt das Ganze wie einen kleinen Vulkan zum Brodeln. Nach und nach bilden sich immer mehr blaugrüne Bläschen, die langsam die Flasche hinaufsteigen. „Das gasförmige Kohlenstoffdioxid steigt nach oben und zieht die farbigen Wasserblasen mit sich“, erklärt die Studentin.

Leon (13) schaut derweil fasziniert dabei zu, wie aus Natron und Essigsäure in einem Becherglas die Flüssigkeit wird, die, kristallisierend in einem Kissen, Wärme abgibt. Warum er heute hier ist? „Weil ich einfach Spaß an Naturwissenschaften habe und daran, Sachen herauszufinden, die ich vorher noch nicht wusste.“

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