Studis begeistern den Nachwuchs

Naturwissenschaften,Sport: In Projekten arbeiten Studenten der Hochschule mit Kindern.

Studis begeistern den Nachwuchs
Foto: Andreas Bischof

Naturwissenschaften, Sport oder das Insektensterben. Die Studierenden der Hochschule Niederrhein haben es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern Inhalte ihres Studiums näherzubringen, sie dafür zu begeistern. Den Anstoß zu diesen Vorhaben gab Professor Walter Becker im Führungslehre-Seminar, Fachbereich Chemie. Er schlug ein freies soziales Projekt eigener Wahl mit einem sozialen Hintergrund vor. Die Ergebnisse wurden jetzt im Foyer der Hochschule Niederrhein vorgestellt.

Studis begeistern den Nachwuchs
Foto: Dirk Jochmann

Pascal Desel, Projektleiter des Science Day

„Man lernt viel bei diesen Projekten“, findet Mandy Möller. Sie hat gemeinsam mit ihrem Kommilitonen Stev Drescher das Insektensterben zum Thema gemacht. „Wir haben alles alleine organisiert: Schulen gefunden, die mit uns zusammen arbeiten wollten, und Sponsoren, die bei der Finanzierung geholfen haben. Es ist Projektmanagement pur.“ Drescher erklärt die Beweggründe für ihr Thema: „,Was kann der Bürger tun, um dem Insektensterben Einhalt zu bieten?‘, lautete der Grundgedanke. Der Entomologische Verein Krefeld hat darauf aufmerksam gemacht und gab den Anstoß dazu.“

Unter der Überschrift „Zimmer frei“ könne jeder ein kleines Insektenhotel auf dem Balkon einrichten. Außerdem könnten Vorgärten und Einfahrten nicht mit Schotter versehen, sondern mit der einheimischen Pflanzenwelt begrünt werden, als Angebot für die Insekten, sagen die Studierenden.

Unter der Überschrift „Trainieren für einen neuen Start“ haben die Studierenden bereits vor einem Jahr ein Integrationsfest für Flüchtlinge in der Josef-Koerver-Halle durchgeführt. „Diesmal haben wir Flüchtlingskinder aus den Kitas eigeladen“, berichtet Linda Brüss, die das Projekt gemeinsam mit Lena Sauerland und Michael Rippers auf die Beine gestellt hat. „Kinder-Bewegungs-Abzeichen“ habe jetzt der Titel für die rund 120 Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren gelautet, die in die Sporthalle des Arndt-Gymnasiums gekommen sind. Brüss: „Vorab haben wir mehrsprachig abgefasste Flyer in den Kitas und im Café Sarah, dem Willkommenscafé für Flüchtlinge und Asylsuchende, verteilt.“

Das Kinder-Bewegungs-Abzeichen (Kibaz) ist ein innovatives Bewegungsangebot in Sportvereinen und Kitas, das drei- bis sechsjährige Kinder spielerisch und ihrem Alter entsprechend für Bewegung, Spiel und Sport begeistert. Es ist ursprünglich bei der Sportjugend im Landessportbund beheimatet. Die Studierenden haben es aufgegriffen. Zehn Stationen in Sachen Sport galt es zu absolvieren, bevor die Urkunde ausgehändigt wurde. Bei diesem Projekt haben auch die Flüchtlingskoordinatorin Doris Schlimnat und Vertreter des Stadtsportbundes (SSB) mitgemacht. Stephanie Bendt vom SSB: „Der Aktionstag war sehr schön, die Kinder hatten viel Spaß. Schön, dass sich die Eltern ihren Kindern Freiheit gelassen und sich selbst zurückgenommen haben. Ich finde, Projekte dieser Art für Flüchtlingskinder aller Nationen könnten öfter stattfinden.“

„Science Day, Spiel und Spaß mit Wissenschaft“ heißt es bei den Studierenden Nina Hoffmann und Pascal Desel, über deren Projekt in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr in Hüls die WZ bereits ausführlich berichtete („Studis machen Kids neugierig auf Chemie“, WZ vom 6. Januar 2018).

„Wir wollen den Spaß an Chemie, Physik und Biologie an die Kinder weitergeben.“ Da sind Experimente angesagt: „Wir haben mit den Kindern im Alter zwischen elf und 15 Jahren beispielsweise mit einfachen Mitteln wie Öl, Wasser, Farbe und einer Brausetablette eine Lavalampe gebaut.“

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