Hochschule Niederrhein Studenten kritisieren "faule" Professoren

Prüfungsergebnisse kommen laut AStA und Jusos regelmäßig zu spät. Das habe erhebliche Folgen.

Lena Stoer und Nabila Annouri (v.l.) vom AStA setzen sich für die Studierenden der Hochschule ein.

Lena Stoer und Nabila Annouri (v.l.) vom AStA setzen sich für die Studierenden der Hochschule ein.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Krefeld. Das neue Semester beginnt. Die letzen Prüfungen sind längst geschrieben. Trotzdem warten einige Studenten der Hochschule Niederrhein noch auf ihre Ergebnisse. Die Hochschulgruppe der Jungen Sozialdemokraten kritisiert, dass einige Professoren zu lange brauchen, um die Klausuren zu korrigieren. Die Lehrkräfte würden sich „manchmal sehr viel Zeit“ nehmen, erklärt die Juso-Gruppe auf ihrer Facebook-Seite. Die Lehrkräfte haben in der Regel laut Prüfungsordnung sechs Wochen Zeit, das Ergebnis mitzuteilen.

Es sei ungerecht, „dass die Studierenden sich an sämtliche Fristen halten müssen, da sie ansonsten nicht zu einer Prüfung zugelassen oder gar exmatrikuliert werden“, während Professoren es sich herausnehmen würden, „die Korrekturfristen regelmäßig zu ignorieren“, kritisieren die Studenten weiter.

„30 bis 40 Prozent“ der Klausurergebnisse würden verspätet bekannt gegeben, schätzt Cristian Delgado, Sprecher der Hochschulgruppe. Das habe teilweise „erhebliche Konsequenzen“ für die Studierenden. „Ganz ärgerlich ist es bei Drittversuchen. Dann weiß man nicht, ob man weiter studieren kann oder nicht. Für Professoren hat das keine Konsequenzen. Wir fordern, dass die Hochschule hier einschreitet“, sagt Delgado.

Beim Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) ist das Problem bekannt. Die Vorsitzende Nabila Annouri warte immer noch auf das Ergebnis einer Arbeit, die sie Anfang Juli geschrieben habe. „Es könnte an der Menge der Studenten liegen“, sagt die Design-Studentin. Lena Stoer, ebenfalls im AStA-Vorstand, hat da andere Erfahrungen gemacht. „Es gibt Professoren, die bekannt dafür sind, dass sie länger brauchen. Ich glaube, dass das Faulheit ist“, sagt sie.

Annouri ergänzt: „Es stechen eher die Professoren heraus, die nur zwei bis drei Wochen brauchen, bis sie die Klausuren korrigiert haben.“ Erst kürzlich habe sich eine Studentin gemeldet, „die ihre Bachelorarbeit nicht mehr anmelden konnte, weil ihr ein Ergebnis gefehlt hat“, sagt Stoer. Der Studierenden-Ausschuss habe bereits einen Anwalt kontaktiert, um zu helfen. In jedem Fall sei es aber belastend, auf Ergebnisse warten zu müssen.

Hochschul-Sprecher Christian Sonntag bestätigt auf Nachfrage, dass es zu Verspätungen kommen kann. Die Bearbeitungszeiten der Klausuren würden allerdings in „rund 90 Prozent der Fälle“ weniger als sechs Wochen dauern. „Viele Professoren geben die Ergebnisse früher bekannt.“

Langfristige Erkrankungen, Module mit mehreren Teilprüfungen oder Überlastung der Dozenten durch hohe Studierendenzahlen könnten die Gründe für Verzögerungen sein, sagt Christian Sonntag von der Hochschule Niederrhein.

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