Studenten erforschen Krefelder Ehrengräber

Teamarbeit: Studenten der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung stellen Ergebnisse online.

Krefeld. Der Nachwuchs hat in der Vergangenheit geforscht, und das Ergebnis des Projekts ist weltweit veröffentlicht: Eine Teamarbeit über Ehrengräber der Stadt Krefeld haben zehn Nachwuchskräfte von Kommunalverwaltungen in Krefeld, Oberhausen, Duisburg und den Kreisen Kleve und Mettmann zusammengestellt und ins Internet übergeben. Auf der Website der Stadt Krefeld sind alle 73 Ehrengräber mit Foto und einer Vita der verdienten Verstorbenen zu sehen.

Die künftigen Kommunalbeamten stellten das Ergebnis ihrer Forschungsarbeit jetzt im Rathaus vor. Auch die "Power-Point"-Präsentation gehörte zum Projekt der Ausbildung an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Duisburg. Professor Gerd Ketteler als Projektleiter zeigte sich vom Einsatz seiner Studenten begeistert.

Claudia Claßen führte als Sprecherin der Studenten in die Aufgabe ein und erläuterte die Systematik ebenso wie die gesetzlichen Grundlagen der Vergabe von Ehrengrabstätten, die vom Stadtrat beschlossen werden. Claßen: "Alles Einzelfallentscheidungen aufgrund besonderer Verdienste, bis auf die gestorbenen Oberbürgermeister, die obligatorisch eine Ehrengrabstätte erhalten."

Aus der Fülle der Ehrengräber, die in neun der elf Krefelder Friedhöfe liegen, beschrieben die Studenten jeweils ein bis zwei Persönlichkeiten: Von Cornelius de Greiff über Wilhelm Deuß, Johannes Johansen und Gottfried Buschbell bis zu Fritz Huhnen, Adolf Luther und Aurel Billstein.

Auch das Grab des Polizeibeamten August Schneider war dabei, der 1923 beim Angriff der Separatisten auf das Krefelder Rathaus ums Leben kam. "Das war mein Großvater", entdeckte Projektleiter Ketteler auch persönliche Betroffenheit bei der Arbeit seiner Studenten.

Die Internet-Präsentation ist benutzerfreundlich gegliedert: Es wird erklärt, wann die Stadt die Pflege der Gräber übernimmt. Die Auflistung der Friedhöfe führt zu einer Skizze und den Namen der Verstorbenen, unter denen die nächste Ebene mit einem Bild des Grabes, einem Lebenslauf, der Denkmalwürdigkeit des Grabmals und der Benennung von Straßen, Plätzen oder Gebäuden und Quellen weitere Informationen gibt.

Die Leiterin des Fachbereichs Grünflächen, Doris Törkel, freute sich über das Forschungsobjekt und hob vor allem einen hervor, der sich für das Grün in der Stadt engagiert hat: "Ich hätte gerne mal mit Johannes Johansen gesprochen, der mit der Grünzugplanung in der 20er Jahren ein Visionär war."

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