Stromsperrungen: Mehr als 3400 Krefelder sitzen im Dunkeln

Wegen säumiger Zahlungen sperren die Stadtwerke kurzerhand den Strom.

Krefeld. Mehr als 3400 Krefelder haben vorübergehend im vergangenen Jahr keinen Strom von den Stadtwerken erhalten. Der Energieversorger hatte die Zähler wegen säumiger Rechnungen kurzerhand gesperrt.

Doch dazu persönlich im Sozial- und Gesundheitsausschuss Stellung beziehen, wollten die Vertreter nicht. Die Rechtsabteilung beantwortete schriftlich die Fragen der Grünen, die dieses Thema angestoßen hatten.

In dem Brief bestätigen die SWK, im vergangenen Jahr über 3400 Anschlüsse gesperrt zu haben. Die Anzahl entspreche dem Niveau der Vorjahre. Für Sperrung und Aufhebung werden derzeit über 100 Euro berechnet.

Der Energieversorger bietet Kunden bei Zahlungsproblemen grundsätzlich Ratenzahlungsvereinbarungen an und fordert auf, rechtzeitig - sprich vor dem Abschalten - das Gespräch mit den SWK-Mitarbeitern zu suchen. Auf diese Weise könnten Vereinbarungen getroffen werden, die eine Stromsperrung und dafür anfallende Gebühren verhindern.

CDU-Ratsherr Hans-Josef Ruhland warf ein, manche Bürger glaubten, bei der SWK müsse man nicht zahlen. "Wer die Musik bestellt, muss auch zahlen. Das ist keine Grundsatzfrage."

Die Grünen und die SPD werfen den SWK vor, dass andere Versorgungsunternehmen sozialer mit dem Thema umgehen würden. Die Maßnahmen seien für Senioren und Familien mit Kindern nicht mit dem EU-Gesetz und mit ethischen Regeln vereinbar.

Sie fordern deshalb verbindliche Sozialregelungen und aktive Energieeinspar- oder Schuldnerberatung sowie ein Entfallen oder zumindest eine Kürzung der Sperrungsgebühr. Der Antrag der Grünen, erneut einen SWK-Vertreter zur Stellungnahme zu bitten, wurde einstimmig angenommen.

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