Krefeld Stromausfall legt Innenstadt lahm

Vier durchtrennte Elektrizitätskabel sorgen am Montag für Probleme von der Rheinstraße bis nach Cracau.

 Unfallgefahr: Weil der Strom gegen 15.35 Uhr ausfällt, funktionieren auch die Ampelanlagen an der Ostwall-Haltestelle nicht mehr.

Unfallgefahr: Weil der Strom gegen 15.35 Uhr ausfällt, funktionieren auch die Ampelanlagen an der Ostwall-Haltestelle nicht mehr.

Foto: Steffen Hoss

Krefeld. Es ist 15.33 Uhr, als am Montag in weiten Teilen von Stadtmitte die Lichter ausgehen. Bildschirme und Deckenbeleuchtungen werden dunkel. Die Leuchtreklame vieler Geschäfte ist erloschen. Im WZ-Medienhaus an der Rheinstraße dröhnt die Brandmeldeanlage. Menschen versammeln sich auf den Straßen. An der Ostwall-Haltestelle funktionieren die Ampelanlagen nicht mehr. An der Ecke Rheinstraße/Ostwall wird laut gehupt, weil Autos, Straßenbahnen, Fußgänger und Radfahrer zur gleichen Zeit die Straße nutzen wollen.

Es herrscht Chaos. Schuld sind vier durchtrennte Stromkabel an der Sparkassen-Baustelle. Die Auswirkungen sind von der Rheinstraße bis Cracau spürbar. Vor allem für viele Ladenbesitzer ist der Stromausfall ein Problem. „Bei uns wird es nach etwa 20 Minuten kritisch“, sagt etwa Tanja Goeke, Apothekerin in der Kleeblatt-Apotheke an der Ecke Rheinstraße/Ostwall.

Da durch den Stromausfall auch die Kühlschränke ausgefallen waren, bestehe die Gefahr, dass Medikamente, die gekühlt werden müssen, Schaden nehmen. „Wir haben schon die Apotheken in der Umgebung verständigt. Wenn es zu lange dauert, bringen wir die Medikamente dort hin“, sagt die Apothekerin. Ein Notstromaggregat gibt es nicht. „Bisher war das noch nie nötig. Das ist der erste Stromausfall seit Jahren“, sagt Goeke.

In einem Kiosk weiter hinten an der Rheinstraße hat man schon den Taschenrechner ausgepackt. „Für die Kasse und die Kaffeemaschine ist so ein Ausfall schon ungünstig“, sagt der Besitzer Özcan Ceyran. Sonst gehe es dann aber auch mal ohne. Yildis Dosch hatte in ihrem Friseursalon in der Rheinstraße 32 gerade eine Kundin, als der Strom plötzlich ausfiel. „Das war gerade nicht so gut. Bei Stromausfall bleibt auch das warme Wasser weg“, sagt sie. Auch der Fön — den sie ausgerechnet in dem Moment gebraucht hätte — funktioniere dann nicht mehr. Genauso wie ihr Telefon.

Der Friseursalon von Yildis Dosch ist das letzte Geschäft auf der Rheinstraße, das vom Stromausfall betroffen war: Nebenan im Perückenladen hat man davon schon nichts mehr mitbekommen. Um kurz vor 16 Uhr ist das Chaos schließlich behoben. Die Stadtwerke Krefeld haben das Problem lokalisiert und die Stromverteilung umgestellt, um die elektrische Versorgung in der Innenstadt und bis nach Cracau wieder herzustellen.

„Bei den Abrissarbeiten an der Sparkassen-Filiale sind bei Bohrungen vier Stromkabel durchtrennt worden“, erklärt SWK-Sprecher Dirk Höstermann. Betroffen seien drei an die Kabel angeschlossene Netzstationen gewesen. Ein Bauarbeiter an der Baustelle erklärt, dass dort derzeit Bohrungen in bis zu 9,5 Metern Tiefe für Trägermodule vorgenommen würden. Hierbei wäre es zu dem Vorfall auf der Sparkassen-Baustelle gekommen. Wie viele Haushalte und Geschäfte tatsächlich von dem großflächigen Stromausfall betroffen waren, konnten die SWK nicht beziffern.

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