Streithähne sollten zurück an einen Tisch

Rheinblick-Pionier provoziert aus Verdruss

Krefeld. Man mag es kaum glauben: Sollte mit dem Verkauf des Müncker-Geländes nun tatsächlich Bewegung in das Projekt Rheinblick kommen? Schließlich ist es nun fast zehn Jahre her, dass ein Werkstattverfahren Hoffnung auf ein lebendiges Rheinufer in Uerdingen machte.

Nun sind zehn Jahre für ein solch großes Vorhaben nicht allzu lang. Stadtplanung braucht hierzulande Zeit, zumal in diesem Fall so einige Hindernisse wie geplanter Tankanleger, Kohleanlieferung und Hochwasserschutz zu überwinden waren und teils noch sind. Mit außergewöhnlichem persönlichen Engagement geht’s manchmal aber auch schneller wie das Beispiel Dujardin gleich nebenan beweist.

Geschenkt: Wenn mit dem Müncker-Gelände der Rheinblick nun endlich in die Puschen kommt, ist das eine gute Nachricht für Uerdingen. Hat die Rheinstadt nach all dem Hin und Her in Sachen Kraftwerk doch Positives bitter nötig.

Doch schon droht neues oder eher altes Ungemach, denn der Streit mit dem Eigentümer des nördlichsten Geländes steuert auf eine Posse zu. Die Ankündigung, das Rheinufer zur Rotlicht-Area umzumünzen, mag nicht allzu ernst gemeint sein, doch verrät sie den ganzen Verdruss eines ehemals motivierten Rheinblick-Pioniers.

Sicher: Heinrich Yoksulian hat das Pech, mit seinem Gelände in direkter Nachbarschaft zu Bayer zu liegen. Nach EU-Recht sind Sicherheitsabstände einzuhalten, Kraftwerke stehen da übrigens an erster Stelle der Liste. Doch schon die Auseinandersetzung vor Gericht zwischen Stadt und Yoksulian schien unnötig wie ein Kropf, zumal letzterer als Sieger daraus hervorging.

Es ist nun an der Zeit, Animositäten welcher Art auch immer ad acta zu legen und an einen Tisch zurückzukehren. Insbesondere, da jetzt der erste Rheinblick-Bauabschnitt zum Greifen nahe ist.

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