Stadtwerke Krefeld verletzen in Datenschutz-Mail den Datenschutz

Wegen der neuen Datenschutzverordnung verschicken die Stadtwerke Krefeld eine Ankündigung der Löschung von personenbezogenen Daten im VRR-Ticketshop. Die Mail geht an 400 Kunden - in einem offenen Verteiler.

Das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Krefeld.

Das Verwaltungsgebäude der Stadtwerke Krefeld.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Das ist ordentlich in die Hose gegangen und der Mitarbeiterin der Stadtwerke Krefeld dürfte das Herz in selbige gerutscht sein, als sie ihren Fauxpas am Freitagnachmittag bemerkt. Gerade hat sie eine Mail an 400 Kunden geschickt. Darin geht es um personenbezogene Daten im Ticket-Shop der Unternehmenstochter SWK Mobil, die unter anderem aufgrund der neuen, verschärften Datenschutzverordnung gelöscht werden müssen. Das Problem: Die Stadtwerke verschicken diese Nachricht zum Datenschutz an den großen, für alle Adressaten sichtbaren und nachvollziehbaren Verteiler. Einer dieser Kunden wendet sich an diese Zeitung.

Was durchaus das Zeug zu einer Schmonzette hat, findet der Mann aus Krefeld gar nicht lustig: „Ich habe hier ein Paradebeispiel für den Verstoß gegen die neue DSVGO. Die SWK haben 400 E-Mail-Adressen offen und für jeden frei zugänglich per Mail an 400 wildfremde Personen geschickt. Ich finde das überhaupt nicht schön“, schreibt er. Nicht die einzige Reaktion auf das Datenmissgeschick, wie Stadtwerke-Sprecherin Dorothee Winkmann angemessen zerknirscht einräumt.

„Unsere Kunden reagieren durchaus unterschiedlich. Es tut uns sehr, sehr leid. Wer Fragen hat, möchte sich bitte an uns wenden, wir müssen und werden Einzelfall-Lösungen finden.“ Noch am Freitag habe man Kontakt mit dem Datenschutzbeauftragten des Landes aufgenommen. „Wir sind sehr offensiv damit umgegangen.“ Die Mitarbeiterin selbst hatte ihren Fehler schnell bemerkt und sofort gemeldet. „Ihr geht es natürlich nicht so gut“, sagt Winkmann.

Bei den Kunden habe man sich auch bereits entschuldigt. Per Mail. Mit geschütztem Verteiler.

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