WZ-Mobil in Uerdingen: „Es ist gut, dass investiert wird“

Am WZ-Mobil informieren sich Bürger über die geplanten Neubauten an der Bruchstraße.

Krefeld. Heinz Schotte bittet um Aufmerksamkeit und die bekommt er. Rund 25 Menschen scharen sich in Zweier- und Dreierreihen um ihn und hören ihm zu. Die meisten von ihnen haben graue oder weiße Haare — sie gehören also genau zur Zielgruppe. Schotte erzählt nämlich von dem Plan, auf seinem Grundstück an der Bruchstraße, Ecke Patersgasse, einen Gebäudekomplex mit Seniorenwohnungen zu errichten.

Auch der Architekt Erich Rateiczak ist anwesend. Anhand von Grundrissen, Fassadenansichten und Visualisierungen erläutert er die Baupläne: Der Komplex, L-förmiger Grundriss, bestehe aus drei Gebäuden. Darin werde es insgesamt 29 Wohnungen geben. Die hätten zwei oder drei Zimmer und eine Größe von 65, beziehungsweise 75 Quadratmetern. Und alle seien sie barrierefrei.

Vor allem Letzteres ist für Hermann Krings ein wichtiges Kriterium. Der 77-Jährige (Selbstbezeichnung: „Ur-Uerdinger“) wohnt zwar noch in einem eigenen Haus mit Garten an der Fabritiusstraße, aber das mache ihm allmählich „zu viel Arbeit“. Er sei also durchaus interessiert an einer der Wohnungen in dem geplanten Komplex. Allerdings stellt er auch eine Bedingung: „Das müsste schon eine Eigentumswohnung sein. Dann kann ich mein Haus verkaufen und da einziehen.“

Auch Karoline Recht interessiert sich für die Wohnungen. „Ich bin gebürtige Uerdingerin und wohne derzeit in Linn. Meinen Mann und mich zieht es aber wieder zurück.“ Vor allem die nahen Einkaufsmöglichkeiten überzeugen Recht.

Margot Lenertat begrüßt das Projekt ebenfalls. „Es ist gut, dass in Uerdingen investiert wird“, sagt sie. Ihr Mann Manfred Lenertat fügt hinzu: „Man sollte für jeden Menschen dankbar sein, der Geld in die Hand nimmt, um Uerdingen zu verschönern.“ Durch die neuen Wohnungen würde der Stadtteil aufgewertet.

Kurt Schneberger, der gegenüber des Grundstücks von Heinz Schotte wohnt, freut sich auf neue Nachbarn. „Ich finde die ganze Sache gut. Hier wohnt man sehr ruhig, das kann ich weiterempfehlen.“ Allerdings hofft er, dass noch weitere Häuser an der Bruchstraße in das Projekt mit einbezogen werden. „Die beiden Buden gegenüber des Grundstücks zum Beispiel, das sind Schandflecke für Uerdingen.“

Barbara Weber möchte gerne eine Bedingung für den Neubau stellen. „Es sollte keine tote Residenz werden. Sinnvoller wäre es, die Wohnungen zu vermieten“, glaubt sie. Darum würde sie sich über eine Hausgemeinschaft freuen, in der die Bewohner „gemeinsam als Senioren was tun“.

Webers Wunsch teilt Ursula Engelbertz. „Ich würde es schlecht finden, wenn die Wohnungen an Leute verkauft werden, die nur Profit rausschlagen möchten“, sagt sie.

Darum wünscht sich Birgit Flöhr, dass möglichst viele Gruppen schon in der Entstehungsphase am Projekt beteiligt werden. So könnte eine selbstorganisierte Hausgemeinschaft entstehen. Sie fordert: „Es darf nicht nur das Geld regieren.“

Übrigens: Interessenten, die noch Fragen zum Projekt haben, können sich per Mail Heinz Schotte wenden unter der Adresse: [email protected]

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