WZ-Mobil zur Sporthalle in Traar: „Es gab keine Infos, nur ein Verbot“

Am WZ-Mobil beschweren sich Betroffene, dass die Halle derzeit geschlossen ist.

Krefeld. Katje Oehlers führt eine Schar von 15 Kindern zum WZ-Mobil. Nachdem die sich aufgereiht haben, fragt Oehlers sie: „Was wollt Ihr?“ Einstimmig schallt es zurück: „Protestieren!“ „Wogegen?“ „Gegen die Mauer!“

„Die Mauer“ steht in der Halle der Bezirkssportanlage am Buscher Holzweg. Sie wurde während des Umbaus der Sanitäranlagen errichtet. Das Problem: Sie versperrt den vorgeschriebenen Fluchtweg. Daher kann die Halle derzeit weder für Schul- noch für Vereinssport genutzt werden.

Katje Oehlers, Vorsitzende des Fördervereins der Grundschule Buscher Holzweg, ist darüber empört. Zum einen kritisiert sie das Informationsmanagement der Stadt: „Von der haben wir überhaupt nichts zu der kurzfristigen Schließung gehört.“ Zum anderen mahnt sie die Sportveranstaltungen an, die jetzt ausfallen müssen: „Die Fußball-AG etwa — das ist für die Kinder eine Katastrophe.“

Matthias Forstreuter, Vorsitzender des Turnvereins Traar, äußert ähnliche Beschwerden: „Es gab keine Infos von der Stadt, nur das Verbot, Sport in der Halle zu treiben, weil es keinen Fluchtweg mehr gibt.“ Er weicht jetzt in die Halle des Kinderheims Bruckhausen aus. „Die Halle ist aber sehr klein und nur an anderen Tagen frei.“

Renate Lücker, Geschäftsführerin des TV Traar, ist jetzt mit ihrer Gymnastikgruppe im Pfarrheim. Sie und der Verein haben sich eigenständig um andere Hallen gekümmert. „Als Verein kann man doch nicht einfach drei Monate keinen Sport anbieten. Das ist existenziell für uns!“ Anne Blondin turnt mit ihr. „Die Halle wird geschlossen und keiner weiß Bescheid“, kritisiert sie.

Zu der Gruppe gehört auch Ute Niehoff. Sie kritisiert die Stadt: „Das ist eine sehr schlechte Koordination.“ Sie fühle sich „an der Nase herumgeführt“ und fordert: „Wenn man anfängt zu bauen, muss sich doch auch jemand darum kümmern, dass es fertig wird.“

Christina Hebald ist Trainerin beim TV Traar. Ihr erster Gedanke, als sie von der Mauer hörte: „Wie doof kann man sein?“ Mittlerweile findet sie vor allem, dass „die Bauarbeiten viel zu lange dauern“.

Das sieht Robert Burgstede ähnlich. „Zehn Tage, okay, aber zehn Wochen?“ Er verstehe nicht, warum die Politiker bisher kein klares Statement abgegeben haben. „Die müssen doch erklären, warum sie Mist gebaut haben“, meint er. Sein Urteil: „Das nenne ich Fehlkommunikation. Das hätte auf jeden Fall effizienter gemacht werden können.“

Brigitte Beckmann teilt seine Einschätzung. „Wenn wir alle so arbeiten würden, dann hätten wir schon keine Aufträge mehr und wären pleite“, sagt sie. Die Stadt solle „jetzt mal loslegen“.

Klaus Kokol von der SPD fordert für die nächste Sitzung des Sportausschusses eine Erklärung zur aktuellen Situation.

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