Verberger Karneval: 200 Liter „Sprit“ vernichtet

Da können weder die Stadtmitte noch Uerdingen mithalten: Verberg bleibt der Treffpunkt des Partyvolks.

Krefeld. Fünf Mannschaftsbusse der Polizei am Kreisverkehr vor Haus Ritte, dazu ein Schnapsflaschen konfiszierender Sicherheitsdienst der KG Verberg — das hat nicht allen Teilnehmern der Straßenparty gepasst. Direkt vom Handy ins Sozialnetzwerk Facebook wurde der Tipp gepostet, nach Oppum auszuweichen: „Hier ist zu viel Polizei.“ Doch der Aufruf verpuffte wirkungslos.

Weit über 1000 junge Leute — fast doppelt so viele wie 2011 — hatten sich schon vor 11 Uhr am Samstag vor Haus Ritte getroffen, eine Absprache zwischen dem Gründer der Facebook-Gruppe und der Polizei. Yascha Koik (20) steht im Getümmel auf der Moerser Landstraße. Warum sie dort ist? „Die Stimmung ist super, jeder kennt jeden.“ Optimistisch ist vor Zugbeginn Femi Wetzel vom Sicherheitsdienst: „Wir werden alles in den Griff bekommen“. Am Ende haben er und seine Kollegen 180 Liter Spirituosen sichergestellt und vernichtet, die Polizei weitere 19 Liter. Nicht erfasst ist das Bier, das die Ordnungshütern Kindern wegnehmen.

Die Beamten ziehen am Ende eine Bilanz, mit der die Zukunft des Verberger Kinderkarnevalszuges gesichert scheint: „Er ist problemloser verlaufen als im vergangenen Jahr. Krawalle sind ausgeblieben. Wir können zufrieden sein“, so Polizeisprecher Dietmar Greger. Der Scherbenhaufen ist beileibe nicht so groß wie 2011.

24 junge Leute wurden von Malteser Hilfsdienst versorgt, acht von ihnen vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. „Spitzenreiter“ war ein 18-Jähriger mit 2,8 Promille, gefolgt von einem 16-Jährigen (2,6 Promille) und einem 15-jährigen Mädchen (2,1 Promille). 19 Kinder landeten in der Sammelstelle, wo sie von ihren Eltern abgeholt wurden. Fünf Anzeigen wurden wegen Urinierens in der Öffentlichkeit geschrieben. Die Party hat Verberg übrigens bundesweit bekannt gemacht — die Deutsche Presseagentur verbreitete die Mitteilung der Polizei.

Wie in Verberg sah der städtische Jugendschützer Norbert Axnick am Sonntag in der Betrunkenen-Sammelstelle in Uerdingen nach dem Rechten. „Hier geht es ruhig zu“, meinte er unmittelbar nach Zugende. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Polizei zwei und der Rettungsdienst ein alkoholisiertes Mädchen (16 und 17 Jahre alt) im Fabritianum abgeliefert. „Die werden jetzt von den Eltern abgeholt“. Sie hatten allerdings weniger als ein Promille intus. Später kam dann noch eine Person hinzu. Am Rande des Zugweges allerdings gab es durchaus gereizte Zeitgenossen. Keine Vorkommnisse meldete die Polizei übrigens von den Umzügen in Stahldorf und Gellep-Stratum.

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