Schutzbunker wird zum Weinkeller

Am Luiter Weg steht eine Rarität: Andreas und Tatjana Tiefers lagern im Gewölbe tief unter der Erde edle Tropfen.

Traar. Von der Straße aus ist er nicht zu erkennen - man muss schon hinter dem Wohnhaus stehen, um die Besonderheit des Evertshofes am Luiter Weg zu entdecken: Dabei handelt es sich um einen gemauerten Bunker aus der Zeit des Ersten Weltkrieges, der während des NS-Regimes einen betonverstärkten Eingang erhielt.

Der Luftschutzraum hat einen richtigen Schornstein, denn in ihm haben drei Frauen während der Luftangriffe der Alliierten zum Ende des Zweiten Weltkrieges tagelang ausgeharrt und in einer kleinen Küche gekocht und gegessen. Es handelte sich um die Großmutter des heutigen Hofeigentümers Andreas Tiefers und ihre beiden kleinen Mädchen.

Der Hof befindet sich zwar in Sichtweite des Egelsberges, doch die britischen Flieger hatten es bei den Anflügen aus nordwestlicher Richtung auf den damaligen Flugplatz im heutigen Gartenstadt und Bockum abgesehen. Zahlreiche Bomben wurden bereits zuvor über grünem Feld abgeladen, wo sie zum Teil heute noch im Boden schlummern.

Der Bunker wird heute noch genutzt - natürlich zu einem anderen Zweck. Andreas und Tatjana Tiefers haben ihn zu einem Weinkeller umfunktioniert. "Hier herrschen immer acht Grad, selbst im Sommer wird es nicht viel wärmer," sagt Tatjana Tiefers. Trocken ist das schummrige Gewölbe auch, obwohl die Niepkuhlen nicht weit und die Wiesen drumherum recht feucht sind. Im Sommer verschwindet er unter bunten Blumen.

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