Sanierung der Wohnstätte: „Positives Signal für den Stadtteil“

Der Bürgerverein begrüßt die Pläne der Wohnstätte, Häuser zu sanieren.

Krefeld-Gartenstadt. „Das ist ein positives Signal für unseren Stadtteil Gartenstadt“. So kommentiert der Vorsitzende des Bürgervereins, Stephan Goerlich, das Projekt der Wohnstätte, 248 ihrer insgesamt 630 Wohnungen in Gartenstadt von Grund auf zu sanieren. Das Vorhaben werte den Stadtteil auf und biete damit wieder neuen und attraktiven Wohnraum, freut sich Goerlich.

Beruhigend sei, dass Wohnstätten-Vorsitzender Thomas Siegert ein „sozialverträgliches“ Verfahren für jene Mieter zugesagt hat, die wegen der Sanierungsarbeiten zumindest vorübergehend ausziehen müssen. In keinem Falle werde es Kündigungen geben und jeder Mieter habe ein Rückkehrrecht. Am 31. März wird Thomas Siegert in der Jahreshauptversammlung des Bürgervereins die Einzelheiten des Projekts vorlegen.

Die Wohnstätte wird in den nächsten fünf Jahren über 20 Millionen Euro in die energetische, optische und barrierefreie Sanierung investieren. Begonnen werden soll noch in diesem Jahr mit drei Wohnkomplexen nördlich der Breslauer Straße, die direkt am Autobahnzubringer liegen. Hier wird es auch zusätzlichen Lärmschutz an den Laubengängen geben. Zu den weiteren Erneuerungsbereichen gehören auch Wohnblocks in der Pappel- und Platanenstraße. Die Häuser wurden zwischen 1957 und 1962 gebaut, sind teilweise über 50 Jahre alt und in entsprechend schlechtem Zustand.

Der Leerstand der Wohnstätte in Gartenstadt liegt bei 17,6 Prozent. Dieser hohe Leerstand könne jedoch in der Sanierungsphase als Ausweichwohnraum für betroffene Mieter dienen, sagt Siegert.

Die städtische Tochter Wohnstätte will nicht nur die Grundrisse der Wohnungen den heutigen Erfordernissen anpassen. Sie setzt besondere Maßstäbe in der energetischen Modernisierung. Liegt der heutige Energiebedarf bei 298 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr, sollen es nach dem Umbau nur noch 39 Kilowattstunden sein. Das heißt, der Energiebedarf beträgt nach den Umbauten in Vergleich zu jetzt nur noch rund ein Siebtel. Zwar wird sich der Mietpreis von jetzt rund 4,20 Euro auf etwa sechs Euro erhöhen, doch bringe der verringerte Energiebedarf Einsparungen von bis zu einem Euro pro Quadratmeter und Monat.

Das heißt, die Miete erhöht sich in einem neuen und moderneren Gebäude effektiv nur um 80 bis 90 Cent pro Quadratmeter.

Nicht zuletzt sehe sich die Wohnstätte auch in der Pflicht bei der Unterstützung der Stadt im Werben um neue Bürger. Attraktiver und günstiger Wohnraum sei dabei ein sehr gewichtiges Argument, betonte Siegert im Bauausschuss, in dem das Projekt erstmals im Detail vorgestellt wurde (WZ berichtete). Pro Wohnung beziffert Siegert die Sanierungskosten auf rund 100 000 Euro, pro Quadratmeter liegen die Investitionen zwischen 1100 und 1400 Euro. Eine Analyse des Sanierungspotenzials, mit der die Wohnstätte die Universität Delft beauftragt hat, führte zu dem Schluss, dass der Weg der Sanierungen günstiger sei als neu zu bauen.

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