Pappelwald: Eigentümerin erhebt Vorwürfe

Christa Schrievers kritisiert die Stadt. Diese hätte die Trampelpfade verhindern müssen und auch den Bau der Bergstiege.

Traar. Der Streit um den Erhalt des kleinen Pappelwaldes zwischen Bergstiege und Bruckhausenpark in Traar verschärft sich. Christa Schrievers, die Eigentümerin des Grundstücks, und ihr Anwalt Heribert Dietz erheben Vorwürfe gegen die Stadt.

"Es ist nicht die feine Art, dass die Stadt eigene Fehler, die über viele Jahre gemacht wurden, hinter dem Rücken der Eigentümer ausbügeln will. Die Stadt soll mit der Wahrheit heraus und nicht taktieren", sagt Rechtsanwalt Dietz.

Im rechtsgültigen Bebauungsplan, der gegenüber dem Landschaftsschutz höherrangig sei, sei das Grundstück zweifelsfrei als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesen, sagt Dietz. "Vor dem Verwaltungsgericht würde die Stadt verlieren, wenn wir auf die Nutzung als Landwirtschaftsfläche bestehen würden."

Trotzdem verhindert die Stadt seit vier Monaten das Roden. Auf ein mündlich angekündigtes Angebot, das 5500 Quadratmeter große Grundstück zu kaufen, warte die Eigentümerin bis heute. Bei der Stadt verweist man auf das Jahr 2010, in dem der Kauf frühestens abgewickelt werden könnte.

Christa Schrievers geht es nicht um die Pacht, die der Landwirt bezahlen würde, der das Feld nebenan bewirtschaftet. Es geht ihr um die Sicherheit. Die Bäume seien brüchig, teilweise sehr dünn und stünden sehr dicht. "Wenn Leuten, die mein Privatgelände betreten, etwas passiert, muss ich haften", sagt die Eigentümerin.

Ein Wanderverein habe sogar Schilder aufgehängt. "Das hat die Stadt gewusst", meint Schrievers. Einen Zaun aufzustellen oder den Trampelpfad zu sperren, sei ihr allerdings ebenfalls verboten worden. "Die Stadt, der die Nutzung des Trampelpfades seit Jahren bekannt ist, hätte viel früher eingreifen müssen", sagt die Besitzerin.

Auch beim Ausbau der Bergstiege habe die Stadt unrechtmäßig gehandelt. "Der Weg ist ein Privatweg, der zu weiten Teilen auf unserem Grundstück liegt. Trotzdem haben die Stadtwerke dort Laternen aufgestellt." Rechtsanwalt Dietz vermutet, dass einflussreiche ehemalige Bewohner des Hauses am Ende der Bergstiege den Ausbau durchgesetzt haben, ohne die Grundstückseigentümer zu fragen.

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