Kirchenfusion der Großgemeinden im Norden

Die Gläubigen in Traar, Verberg, Kliedbruch und Bockum sollen über den künftigen Mamen mitbestimmen.

Krefeld. "Wir wollen das sehr offen diskutieren, aber bisher haben ja die meisten Gremien nicht getagt", stellt Pfarrer Karl-Heinz Teut (65) fest.

Jetzt kamen im GdG-Rat Nord erst einmal die Vorsitzenden und Stellvertreter der fünf Pfarrgemeinderäte sowie die Pfarrer und Gemeindereferenten zusammen, um über die Zukunft der katholischen Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) zu beraten.

Bis Ende Februar sollen entweder eine gemeinsame oder mehrere einzelne Stellungnahmen aus der GdG beim Aachener Generalvikar vorliegen.

So drückt die Zeit, es wird ernst und eilig. Welche Kirche gilt künftig als Pfarrkirche der fusionierten Großgemeinde in den Stadtteilen Traar, Verberg, Kliedbruch und Bockum, und welchen Namen wird diese Pfarrei ab 2010 tragen? Wer wird der künftige Hauptpfarrer?

In seinem Dezember-Brief zur Gemeindereform hatte der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff geschrieben: "Die Pfarreien Herz Jesu, St. Gertrud, Christus König, St. Josef und St.Hubertus werden zum 1. Januar 2010 zu einer Pfarrei vereinigt." Damit wird aus der derzeitigen GdG eine Großgemeinde. Die wird eine Pfarrkirche und vier Filialkirchen haben.

GdG-Leiter Karl-Heinz Teut, Pfarrer an Herz-Jesu an der Friedrich-Ebert-Straße und Domkapitular, hofft auf eine harmonische Lösung: "Wir haben uns jetzt ein Meinungsbild gemacht, grundsätzliche Standpunkte ausgetauscht.

Bei der Sitzung im Februar wollen wir versuchen, die Fragen zu beantworten, die der Bischof uns aufgegeben hat." Bis dahin sind die Pfarrgemeinderäte und Kirchenvorstände dran.

Der Bischof erwartet, dass die beteiligten Gemeinden bis zum 27. Februar einen - nach Möglichkeit gemeinsamen - Vorschlag unterbreiten. Wie eilig es der Bischof jetzt hat, nachdem er im November noch die Gemeindereform vorübergehend ausgesetzt hatte, schreibt er auch:

"Das abschließende Votum zur Anordnung der Vereinigung Ihrer Pfarrei erfolgt in der Sitzung des Diözesanpriesterrats am 12.März." Das Generalvikariat betont, dass Auflösung einer Pfarrei nicht Auflösung einer Gemeinde bedeutet.

Teut verhehlt nicht, dass die Traarer offenbar enttäuscht sind, weil sie mit einer Fünfer-Fusion nicht gerechnet haben. Mit dem neuen Zuschnitt nach der Entscheidung des Bischofs, St. Anna der GdG Nordwest zuzuordnen, können die in der GdG Nord verbliebenen wohl leben.

Die derzeitigen Pfarreien Herz-Jesu und St. Gertrudis sind die größten und zeichnen sich jeweils durch zentrale Lagen aus, Gertrudis durch die historische Lage im alten Ortskern Bockum, Herz-Jesu durch mehr Nähe zu Verberg und Kliedbruch.

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