St. Gertrudis, die Mutterkirche und seit einiger Zeit Mittelpunkt der Christopheruspfarre, ist eine neugotische Hallenkirche. Das heutige Kirchenschiff wurde 1859 eingeweiht, der Turm ist noch älter.

Im Gegensatz dazu verkörpert der im Jahre 1931, vor 80 Jahren also, errichtete Bau an der Friedrich-Ebert-Straße den Stil der „Neuen Sachlichkeit“. Der Entwurf stammt vom Elberfelder Architekten August Schumacher. Er erinnert an die architektonischen Vorstellungen des Bauhauses.

Reinhard Feinendegen schreibt in seinem Beitrag im Bockum-Buch von 2007: „Die Kirche stellt sich als schlichter rechteckiger Saalbau in Kastenform dar, der von einer damals fast nur im Industriebau verwendeten Stahlskelettkonstruktion getragen wird.“

Der klare Innenraum, das Hauptschiff misst 16 mal 37 Meter bei einer Höhe von zwölf Metern und endet in einem hochgelegenen Chorraum.

Im Dezember 1944 wurde die Kirche bei einem Luftangriff weitgehend zerstört, die Gemeinde war lange zu Gast in benachbarten Kirchen und versammelte sich auch im ehemaligen Saal der Gaststätte Schäfer auf der Uerdinger Straße. Erst 1953 konnte der Wiederaufbau eingeweiht werden. Der als Campanile freistehende Turm entstand 1966.

Schon lange vor dem Bau der Herz-Jesu-Kirche engagierten sich auch im Bockumer Westen Katholiken dafür, für ihren Wohnbezirk einen eigenen Gottesdienstraum zu schaffen. Anstoß dazu gab die verstärkte Besiedlung des „Rott“ im ehemaligen Bockumer Busch.

Vor dem Ersten Weltkrieg lagen schon Pläne auf dem Tisch, doch erst 1919 wurde Saal Pipper auf der Uerdinger Straße zur Notkirche. Einige sehr alte Christen erinnern sich noch an dieses „Herz-Jesu-Kapelleken“. 1924 wurde das Rektorat Herz-Jesu gegründet, zur Pfarre erhoben wurde Herz-Jesu allerdings erst im Jahr 1935.