Krefeld Baustelle ist Nadelöhr für Kinder

Thomas Tomczak wünscht sich eine bessere Sicherung des Schulwegs. Die Stadt hat nachgebessert.

Krefeld: Baustelle ist Nadelöhr für Kinder
Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die beiden Kinder von Thomas Tomczak gehen täglich zur Bischöflichen Maria-Montessori-Grundschule. Bislang meist zu Fuß. Doch seitdem die Baustelle weiter stadtauswärts zur Kreuzung Heyenbaumstraße/Hökendyk vorgerückt ist, fährt Tomczak seine Kinder lieber mit dem Auto zur Schule. „Das ist sicherer“, sagt er überzeugt, nachdem er in der vergangenen Woche an Altweiber mit beiden zu Fuß in der Baustelle steckengeblieben ist.

„Der Fußweg auf der östlichen Seite endete unerwartet 50 Meter hinter der Kreuzung und die Kinder waren versucht, sich durch die Baustelle zu zwängen, während nebenan auf der Straße die Autos vorbeirauschten“, erzählt Tomcazk vor Ort. Er ist sauer. „Keine Sperre für Fußgänger, umgekippte Tempo-20-Schilder und Autofahrer, die sich nicht an das Geschwindigkeitsgebot halten. Muss denn hier erst etwas passieren?“

Während die Fußgänger-ampel vor der Gaststätte Marcelli funktioniert, ist die gegenüberliegende Fußgängerampel stadteinwärts wegen der verschwenkten Baustelle ausgeschaltet. Ein Schild „Kein Durchgang für Fußgänger“ und eine Absperrung verhindern hier das Überqueren. Auf dem Bürgersteig links davon fehlt jedoch ein weiteres Schild, das die Schulkinder vor der Sackgassensituation 50 Meter weiter warnt. „Welches Kind kehrt an der Stelle noch mal um, geht zurück zur Marcelli-Ampel und nutzt den gegenüberliegenden, provisorisch angelegten Fußweg?“, fragt Tomczak kopfschüttelnd.

Auch beim provisorischen Fuß- und Radweg weist er auf gefährliche Schwachstellen hin. Kurz hinter der Kreuzung Hökendyk ist über eine Länge von 60 bis 70 Metern keine rot-weiße, blinkende Barke aufgestellt, die den Weg sichert. 90 Zentimeter ist der breit. „Wenn hier Radfahrer in den Hauptverkehrszeiten die Schulkinder überholen, und einer der beiden zum Ausweichen auf die Fahrbahn tritt, kann schnell ein Unglück passieren.“ Zumal sich auch auf der stadteinwärts führenden Fahrspur nur wenige Autofahrer an das vorgeschriebene Tempo 20 halten. „Ein Zaun entlang der Straße wäre sicherer“, schlägt Tomczak vor.

Die Stadt hat umgehend auf seinen Brief an den Oberbürgermeister und die Nachfrage der WZ reagiert. „Wir haben uns das direkt am Dienstag und noch einmal am Mittwoch angeschaut“, sagt Pressesprecher Timo Bauermeister. Die Kollegen der Abteilung Straßenverkehr, die für Beschilderung und verkehrsrechtliche Genehmigungen zuständig sind, haben laut Bauermeister vor Ort mit der Bauleitung besprochen, dass kurzfristig auf der Seite von Marcelli ein beidseitig abgesicherter Weg bis zur Baustellen-Ampel Hohen Dyk eingerichtet wird. Die von Sturmwehen umgefallenen Schilder würden zügig wieder aufgestellt. Auch auf der anderen Seite, entlang des provisorischen Fuß- und Radwegs, sollen zusätzliche Sicherheits-Barken aufgestellt werden.

Bauermeister dankt Tomczak ausdrücklich: „Eine tägliche Kontrolle der Baustelle ist für uns personell nicht leistbar. Deshalb sind wir dankbar über Hinweise von Bürgern.“ Gerade bei einer wandernden Baustelle, wie es die auf der Moerser Straße ist, könne sich rasch eine Situation ändern. Vor einiger Zeit habe es schon einmal zwei Termine mit Bauleitung und dem Rektor der Grundschule gegeben. Danach sei die Überquerung Hohen Dyk verbessert worden.

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