Zwei Schulen wachsen zusammen

An der Johansenschule am Kohlplatzweg entsteht mit Beginn der Sommerferien für 1,16Millionen Euro ein schmucker Anbau.

Krefeld/Linn. Rainer Hendrichs, der Leiter des Fachbereichs Schule der Stadt Krefeld, kommt geradezu ins Schwärmen, wenn er an die Neu- und Umbaumaßnahme für die Grundschule am Linner Kohlplatzweg denkt.

"Hier wird es richtig schön", ist sein Kommentar. "Der Altbau samt Aula kommt in Sachen Brandschutz auf Vordermann, die Fenster werden aus energetischen Gründen ausgetauscht und der Neubau wird den Schulhof wie ein Atrium umschließen. Dazu ist das Gelände mit Zweifach-Turnhalle, Kleinsportanlage, Spielplatz und Fußballfeld riesengroß. Das hat sonst keine Lehreinrichtung in Krefeld."

Im Vorfeld hat es einige Unruhe um die Grundschulsituation im Stadtteil gegeben. Die Zusammenlegung der katholischen Hermann-Keussen-Schule an der Königsberger Straße mit der Gemeinschaftsgrundschule am Kohlplatzweg war aufgrund des starken Schülerschwundes und dem Rückgang der Schülerzahl mit katholischem Bekenntnis notwendig geworden.

Hendrichs: "Aufgrund der vermeintlich unsicheren Situation haben Eltern mit katholischem Bekenntnis aus Gellep-Stratum ihre Kinder in Lank angemeldet. Sie wollen wir aber zurückholen."

Die neue Schulbezeichnung lautet nun: "Johansenschule, Städtische Gemeinschaftsgrundschule mit katholischem Bekenntnisstandort." Das neue erste Schuljahr wurde bereits komplett am Kohlplatzweg untergebracht. Rektorin Ulrike Vermeulen-Deimen: "Wir haben drei Eingangsklassen. Eine ist eine rein katholische Klasse."

Für den Umzug an den Kohlplatzweg spricht auch, dass die Hermann-Keussen-Schule für rund eine Million Euro saniert werden müsste. "Jetzt wird das etwa 10000 Quadratmeter große Gelände veräußert, wenn es von den Schülern nicht mehr gebraucht wird", erklärt der Fachbereichsleiter Schule.

Noch besuchen fünf Klassen den alten Schulstandort Königsberger Straße, der nun ausläuft. Zum Schluss werden die letzten vierten Klassen umziehen. "Dann werden die Um- und Neubaumaßnahmen, die ab Sommer für ein Jahr laufen, beendet sein", schätzt Projektleiterin Sabine Grünwald.

"Es wird ein schweres Jahr", darin sind sich die Verantwortlichen einig. "Die Arbeiten sind aber auch notwendig, weil die Schule nun den Offenen Ganztag anbietet und dafür ebenfalls Räume braucht", so Vermeulen-Deimen.

Mit dem Start der Sommerferien Anfang Juli geht es los, dann wird ein geknicktes Gebäude direkt an den L-förmigen Altbau anstelle des Pavillons errichtet. Grünwald: "Ein Durchbruch verbindet die beiden Gebäudeteile und sorgt auch für einen zweiten Fluchtweg. Der wird zurzeit durch eine Außentreppe gesichert."

Der neue Gebäudeteil umschließt den Schulhof wie ein Atrium und läuft in einer großen Treppe aus. Dem Schulstandort mit musisch-kreativem Schwerpunkt wird künftig Rechnung getragen.

"Hier können Theatervorführungen stattfinden; der Schulhof bekommt somit einen neuen pädagogischen Charakter", so Hendrichs. Die Stufen können demnächst als schmucke Showtreppe dienen oder als Tribüne.

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