Lehrer und Schüler streichen Klassenzimmer

Fabritianum: Weil die Stadt kein Geld hat, finanziert der Förderverein die Sanierung.

Lehrer und Schüler streichen Klassenzimmer
Foto: DJ

Krefeld. Im Uerdinger Gymnasium Fabritianum riecht es nach frischer Farbe. Böden und Leisten sind bereits abgeklebt. 50 Eimer Farbe stehen bereit. Rund 25 verlebte Unterrichtsräume sollen einen neuen Anstrich bekommen. Gelernte Maler sind dabei nicht am Werk. „Der Stadt fehlen die Mittel und sie kann die Gebäude nicht erhalten, wie sie es sollte“, sagte der stellvertretende Schulleiter, Eric Mühle. Deshalb hätten sich rund 50 Lehrer und 60 Schüler bereiterklärt, frische Farbe an die Wände zu bringen.

Dass die Schule sich in Eigeninitiative um Renovierungsarbeiten kümmere, sei kein Einzelfall. In der Vergangenheit haben Lehrer und Schüler bereits Klassenzimmer, Treppenaufgänge und Flure auf eigene Faust gestrichen.

Finanziell unterstützt werden sie dabei durch die Eltern und den Förderverein „Fabritz“. Er hat auch die kunstvolle Gestaltung des im vergangenen Jahr eingerichteten Berufsorientierungsraums ermöglicht. Diesen zieren seit Mai große blaue Silhouetten, die Menschen bei der Ausübung verschiedener Berufe zeigen.

Ganz so kunstvoll geht es bei der großen Streichaktion am Mittwoch nicht zu. Trotzdem wird in vielen Räumen mit bunter Farbe hantiert. „Bei der Farbwahl hatten die Fachlehrer freie Wahl“, sagte Eric Mühle.

Pia Potthof kümmert sich zusammen mit ihren Mitschülern und einem Lehrer um die Streicharbeiten in einem Philosophieraum. Ihre Farbrolle tunkt sie in Hellblau. „Ich finde es ganz witzig, dass wir zusammen streichen. Es ist eine Möglichkeit, die Lehrer mal außerhalb des Schulalltags zu erleben“, sagt die 16-Jährige.

Die gemeinsamen Streicharbeiten lassen nicht nur Schüler und Lehrer zusammenrücken, sie markieren auch den Start für das neue Raumkonzept des Gymnasiums. „In Zukunft werden die Schüler so gut wie keine Bücher mehr rumschleppen müssen“, erklärt Mühle. Sprich: Jedes Fach wird in eigenen Räumen unterrichtet. Bücher und fachspezifische Ausstattung bleiben in diesen Fachräumen. Nur die Fünftklässler haben dann noch ein traditionelles Klassenzimmer.

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