Kreative Kostbarkeiten auf dem Uerdinger Martinsmarkt

Vereine präsentieren Selbstgemachtes rund um das Fest des Heiligen. Die Verkäufer haben dafür Kränze und Kissen gebastelt.

Krefeld. Der leichte Geruch von Bier, der sich unter die Düfte von süßen Waffeln, Eierpunsch und Pfannkuchen mischt, erinnert noch an das Uerdinger Karnevalserwachen. 24 Stunden später wirkt der historische Marktplatz wie verwandelt: Mehr als 30 Vereine haben am Sonntag im Zelt ihre Stände aufgebaut und verkaufen Selbstgemachtes rund um das Thema Sankt Martin.

Auch Ute Schrick und Beate Göbels stehen auf dem Martinsmarkt hinter einem der großen Stände. Zusammen mit vier Freundinnen verkaufen die beiden Gläser, Marmeladen und selbstgemachte Weihnachtskränze. „Das Jahr über haben wir uns einmal in der Woche getroffen, um gemeinsam zu basteln“, erzählt Schrick. „Da gibt es dann ein Sektchen, es wird gequasselt und gebastelt. So verbinden wir das Angenehme mit dem Nützlichen.“ Die Frauen gehören zum Bürgerverein Kempener Feld. Schon zum vierten Mal stehen die beiden auf dem Martinsmarkt, das Geld, das sie damit einnehmen, spenden sie der Aktion Teddybär.

„Die Atmosphäre ist wirklich einmalig und der Markt immer gut besucht“, erklärt Göbels. Das liege auch daran, dass der Verkauf durch das Zelt wetterunabhängig sei. So bekomme der Martinsmarkt eine ganz besondere Gemütlichkeit.

Diese Gemütlichkeit schätzt auch Anja Moczko vom Kindergarten St. Heinrich. „Für die kalte Jahreszeit verkaufen wir selbstgemachte Körnerkissen. Die sind extra klein, damit Kinder sie auch in der Hand halten können.“ Wenn es ein Wehwehchen gebe, diene das Kissen zum Kuscheln und Trösten. Auch die Mütter des Kindergartens haben sich im Vorfeld oft getroffen. „Das ist natürlich eine schöne Sache, um sich auch mal gegenseitig kennenzulernen.“

Monika Förster und Monika Rippe kennen sich schon viele Jahre, gemeinsam engagieren sie sich im Bastelkreis St. Peter Uerdingen. Ihr neuester Renner sind kleine, liebevoll genähte Stofffiguren mit Augen und Mündern aus verschiedenen Knöpfen. Happy-Makers heißen die Püppchen. Wer eins kauft, bekommt ein Handhabungsrezept dazu: „Die Happy-Makers helfen bei Traurigkeit, Bauchschmerzen oder aber bei der lästigen Gartenarbeit“, meint Förster. Die Stimmung an ihrem Stand ist ausgelassen. „Wir treffen hier viele bekannte Gesichter. Der Martinsmarkt ist eine tolle Sache.“

Wer den Markt verlässt, der geht nicht mit leeren Händen nach Hause. Auch Linnerin Ute Braun hat die Taschen voll. Sie hat sich für selbstgemachte Motivgläser entschieden. „Eins mit FC Bayern Logo, das andere hat einen kleinen Zwerg auf dem Deckel.“ Zu Weihnachten füllt Braun die Gläser für ihre Nichten mit Süßigkeiten und kleinen Geldgeschenken. Die Linnerin besucht zum ersten Mal den Martinsmarkt, im nächsten Jahr kommt sie wieder, da ist sie sich schon sicher. „Das ist echt mal etwas anderes hier.“

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