Jüdische Geschichte im Netz

Schüler des Berufskollegs Uerdingen erhalten einen Kirchen-Preis für ihr Projekt.

Uerdingen. Die Arbeit von Berufsschulpfarrer Kai Schäfer und Schülern der Höheren Technikschule des Berufskollegs Uerdingen ist ausgezeichnet. Die Evangelische Kirche im Rheinland hat ihnen einen Sonderpreis für das Projekt "Christlich-jüdische Brücken bauen - die Vergangenheit mit der Zukunft verbinden" verliehen. "Es ist die Symbiose zwischen gesellschaftspolitischem und technischem Lernen, die das Projekt auszeichnet", betont Schäfer.

Der Rundflug per Mausklick durch die rekonstruierte, frühere Synagoge an der Petersstraße startete 2004. Damals machten sich sechs Schüler des Berufskollegs für den beachtlichen virtuellen Auftritt stark. Bis heute hat dieser Flug weite Kreise durchs weltweite Netz gezogen und er ist noch längst nicht beendet. Ein Beispiel: Die nach Amerika ausgewanderten Krefelder Rolf Gompertz und John Rosing, vormals Hans Rosenzweig, haben die Internetseite entdeckt und bringen sich als Zeitzeugen ein.

Zurzeit wird das Internetportal zu einem Online-Archiv umgebaut. Schüler-Projekte zur Förderung der jüdisch-deutschen Geschichte und Gegenwart, die seit 2004 am Berufskolleg entstanden sind, werden unter das gemeinsame Dach "Erinnern" dieser Internet-Plattform gestellt. Auf der anderen Portalhälfte können Nutzer miteinander ins Gespräch kommen.

Zurzeit stellen die Schüler die Arbeit ihrer Vorgänger ins Netz. Sie bemühen sich in ihrer Freizeit um Informationen über die Präsentationen der Schulen, die den Auschwitz-Gedenktag für die Stadt in den vergangenen vier Jahren durchführten. Im Jahr 2010 findet er am Berufskolleg Uerdingen statt.

Bis dahin sollen IT-Schüler das Web-Portal mit einem neuen Betriebssystem versehen, das einen verbesserten Download der Materialien - darunter ist auch ein Rundgang durch die neue Synagoge an der Wiedstraße - garantiert.
Schulen, die sich mit ihren Webseiten verlinken möchten oder Material ihrer durchgeführten Gedenktage veröffentlichen möchten, können sich beim Berufskolleg melden. Das Material wird dann digitalisiert.

Schäfer: "Auf einem Krefelder Stadtplan lassen sich die Materialien ihren historischen Orten zuordnen." Kommentar von Schüler Simon Thiel: "Die Arbeit ist gut und spannend. Alle Infos können auf einer Seite gebündelt nachgelesen werden. Man erfährt viel mehr, als man vorher wusste." Die 200 Euro Prämie für die besondere Auszeichnung werden in eine Fahrt nach Auschwitz investiert.

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