Gellep-Stratum: Ein Römer am Ortseingang

Die Skulptur „Legionär trifft Frankenfrau“ soll vor dem ersten Frost aufgestellt werden.

Krefeld. Nun dauert es nicht mehr lange, dann stehen Legionär und Frankenfrau grüßend am Ortseingang von Gellep-Stratum. Alle Menschen, die aus Lank kommen, haben an Düsseldorfer Straße somit schon einen Hinweis auf die Geschichte des Ortes, die mit den beiden lebensgroßen Stahlfiguren einen Bogen von damals bis heute schlägt. Die Künstlerin Annedore Schiffer zu Juliusburg hat sie geschaffen.

„Ende dieses Monats oder Anfang November, auf jeden Fall vor dem ersten Frost, werden die beiden Skulpturen mit dem Titel ,Legionär trifft Frankenfrau‘ auf ihren festen Fundamenten stehen“, ist der Vorsitzende des Bürgervereins Gellep-Stratum, Klaus Jagusch, sicher. „Das Geld hierfür haben wir zusammen, nun geht es an die Realisation.“ Noch fehlt das Geld für die richtige Umgebung des Paares. Sie sollen ein wenig erhöht stehen, in grüner Bepflanzung mit vielen Wiesenblumen.

„Migration ist nichts Neues“, sagt die Künstlerin, die bezeichnenderweise an der Legionstraße wohnt. „Die Römer kamen hierher, wären aber ohne die germanischen Frauen ausgestorben. Die Völker haben sich gegenseitig befruchtet und vermehrt.“ Die Skulpturen dienen als Hinweis: „Die Männer schaffen die Welt nur mit den Frauen.“ Der Legionär und die Frankenfrau sollen kein Deko-Objekt sein, sondern eine politische Aussage haben.

Der Prototyp des Legionärs ist fertig. 170 Zentimeter groß und 60 Kilo schwer steht er im Garten der Künstlerin. Die eigentliche Figur wird ein wenig größer und schwerer. Die Frankenfrau trägt langes offenes Haar als Zeichen für die freie Frau, einen Beutel am Gürtel und einen Säugling auf dem Arm.

„Es sind innerhalb der drei Jahre der Entstehung also drei Personen geworden“, sagt Schiffer mit einem Schmunzeln. „Die Frau hat ein Kind bekommen.“

Um die Figuren finanzieren zu können, hat der Bürgerverein Gellep-Stratum einen Stadtteilverein gegründet, damit Spendern auch Bescheinigungen ausstellen werden können. „Nur so konnten wir das Projekt stemmen“, erklärt Schriftführerin Marianne Jagusch.

Eine Sektflasche, die den Namen „Fürst von Gelduba“ trägt, wird ebenfalls vertrieben. Ein Euro dieses Jubiläums-Sektes, geht an den Verein.

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