Gefährliche Verkehrssituation an Edith-Stein-Schule Eigene Haltestelle für Elterntaxis

An der Edith-Stein-Schule führt der Hol- und Bringdienst zu gefährlichen Situationen. Das soll sich ändern.

Gefährliche Verkehrssituation an Edith-Stein-Schule: Eigene Haltestelle für Elterntaxis
Foto: dpa

Krefeld. Die Edith-Stein-Grundschule liegt in einer kleinen Nebenstraße der Traarer Straße. Was sich hier manchmal morgens abspielt, verschlägt Jörg Braßeler die Sprache. Regelmäßig komme es zu gefährlichen Verkehrssituation, weil Eltern ihre Kinder „bis ins Klassenzimmer bringen wollen“. Manche Eltern verhielten sich sehr unvernünftig und parkten ihre Wagen auf der einspurigen Straße, während sich andere mit ihrem vorbeiquetschten. „Und die Kinder dazwischen“, sagt der Vorsitzende der Elternpflegschaft. Damit soll jetzt Schluss sein: Diesen Sommer kommt die Elternhaltestelle.

Etwa 300 Meter weiter, am Lindenplatz, soll ein Bereich für etwa zehn Fahrzeuge ausgewiesen werden. Dort könnten Eltern in einem eingeschränkten Halteverbot die Kinder aus dem Wagen lassen. Den Rest soll der Nachwuchs dann zu Fuß bewältigen — ein sicherer Weg, der gegebenenfalls durch Helfer abgesichert werden soll, wie Unfallpräventionsberater Helmut Bott von der Krefelder Polizei sagt. Für ihn ist wichtig, dass die Mädchen und Jungen im Grundschulalter lernen, sich in der Verkehrswirklichkeit zu bewegen — was sie nicht können, wenn sie ständig bis vors Schultor gefahren werden. Dabei sei das Argument der Eltern oft, sie brächten den Nachwuchs bis zur Schule, weil der Weg dorthin zu unsicher sei.

Andere Städte haben bereits gute Erfahrungen mit der so genannten Elternhaltestelle gemacht. Auf Initiative der Verkehrswacht soll sie an der Edith-Stein-Schule nun als Pilotprojekt getestet werden — und möglicherweise viele weitere Elternhaltestellen in der Stadt folgen. „Das Problem gibt es an 60 Prozent der größeren Grundschulen“, sagt Helmut Bott, der das Projekt gestern bei der Jahreshauptversammlung der Verkehrswacht vorstellte. Auch die Kindertageseinrichtungen seien stark betroffen und daher im Fokus.

Jetzt müssen nur noch die Eltern mitziehen. Die zeigten sich in der Vergangenheit unbeeindruckt von einer neuen Halteverbotszone, schrien aber auf, als dies dann vor Ort kontrolliert und auch Knöllchen verteilt wurden. Schulleiter Christoph Reiners glaubt, dass das Projekt auch die Unterstützung der Kinder braucht: „Der Druck, das umzusetzen, muss von der Rückbank kommen.“

Die Elternpflegschaft hat indes die Initiative ergriffen und das Projekt gemeinsam mit der Schulleitung und der Verkehrswacht vorangetrieben. Sogar das Schulfest am 13. Juni, das eigentlich das Mittelalter zum Thema haben sollte, wurde thematisch auf das neue Ziel umgeschwenkt: Mehr Sicherheit für die Grundschüler.

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