Babcock-Gelände: Viele Einwände gegen neues Wohngebiet

Auf dem Babcock-Gelände sollen 61 Häuser entstehen. Das ist einigen zu viel.

Krefeld. Seit vielen Jahren gammelt das alte Babcockgelände an der Westerburgstraße/Parkstraße in Uerdingen vor sich her. Bereits Mitte der 1990er Jahre hatte die Stadt Krefeld versucht, auf dem nördlichen Bereich des Geländes Wohnhäuser und einen Einkaufsmarkt (Lidl) entstehen zu lassen.

Nun unternimmt das Planungsamt der Stadt einen neuen Anlauf und hat die Bürger im Gymnasium am Stadtpark frühzeitig in die Pläne eingeweiht.

Nach Ansicht von Ludger Walter von der Bauleitplanung der Stadt Krefeld hat das Gebiet viele Vorteile: Es liegt nahe am Uerdinger Zentrum zwischen Stadtpark und Bahnhof, der Tunneldurchstich bindet das Gebiet noch näher an das Zentrum an.

Durch die Häuser an der Westerburg- und der Parkstraße liegt es inmitten eines Wohngebietes. Nachteile sind mögliche Altlasten im Boden und die industrielle Nutzung des südlichen Babcock-Gelände. Daher soll das neue Wohngebiet durch einen Grünstreifen vom südlichen Bereich getrennt werden. Dort könnte auch ein Spielplatz entstehen.

Mittelfristig wäre es wünschenswert, den Fußweg, der durch das neue Wohngebiet führt und der den Tunneldurchstich mit dem Stadtpark verbinden soll, auch durch die heutige Industriefläche zu führen, die Verbindung also zu schließen. Wann aber die dort angesiedelten Firmen ihre Gebäude aufgeben, steht in den Sternen. "Einige Gebäude wurden vor kurzem saniert", weiß Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski.

Einwände der rund 50 erschienenen Bürger gab es einige. Kritisiert wurde vor allem die dichte Bebauung. 61 Wohneinheiten, die an der heute bereits engen Westerburgstraße sogar dreigeschossig geplant sind, sollen auf 200 bis 250 Quadratmeter großen Grundstücken entstehen. "Diese Planung ist Standard. Es fehlt die Kreativität. Der Plan muss aufgelockert werden", sagte Jürgen Hengst (SPD). Für die enge und durch die Bäume dunkle Westerburgstraße forderte Hengst ebenfalls einen neuen Plan.

Anwohner der Parkstraße wiesen auf das schon heute bestehende Parkplatzproblem auf ihrer Straße hin. Eine große Baufirma würde dort immer mehr Parkplätze belegen, die den Anwohnern für ihre Fahrzeuge fehle. Die Verwaltung werde ein Gespräch mit dem Unternehmen führen, versprach Ludger Walter. Eine Antwort darauf, wie der zunehmende Verkehr in den Griff bekommen werden kann, hatte der Stadtplaner allerdings nicht.

Zu der Frage nach einem Investor sagte Walter, es gebe einen konkreten Geldgeber, der das Projekt durchführen will. Zum Zeitplan hieß es, nach der Kommunalwahl könnte im Winter der Rat den Bauplan absegnen, im Sommer 2010 könnten die Bagger rollen.

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