Krefeld WZ-Mobil am Oppumer Bahnhof: "Das Ergebnis ist unbefriedigend"

Die Unterführung am Oppumer Bahnhof wurde eröffnet. Noch immer fehlen jedoch Aufzüge und eine Fahrradrinne. Die Bürger sind sauer.

Krefeld: WZ-Mobil am Oppumer Bahnhof: "Das Ergebnis ist unbefriedigend"
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Arbeiten am Bahnhof Oppum laufen weiter. Zurzeit werden unter anderem die Aufzüge installiert. Das Gehäuse ist in der Bahnhofsmitte genau zu erkennen. Das bedeutet aber auch, dass Unterführung und Bahnsteig-Zugänge immer noch nicht barrierefrei sind. Fertig werden die Arbeiten erst im November sein. Bis dahin schauen Radfahrer und Reisende mit Rollator oder Kinderwagen weiterhin in die Röhre. Die WZ hat Passanten gefragt, wie sie die Situation empfinden.

Bettina Leinberger und Christel Fröhlich sitzen in „Rocco’s Eiscafé“. Fast täglich sehen sie auf die Unterführung, benutzen sie jedoch nicht. „Wir gehen generell durch keine Unterführung“, sagen sie. „Meistens riecht es dort nicht gut.“

Um den Bahnhof zu passieren, gehen die beiden lieber einen Umweg. „Wir benutzen den Weg über die Kronlandbrücke, um von einem Stadtteil zum anderen zu gelangen. Über die Schienen würden wir nie laufen. Der tödliche Unfall war schrecklich.“

Walter Karduck benutzt sein Auto für den Weg von der Maybach- zur Hauptstraße. Von halben Sachen hält der Oppumer nicht viel. „Ich gehe erst durch die Unterführung, wenn sie fertig ist.“

Ähnlich ergeht es auch Gerhard Koslowski. Mit der derzeitigen Lösung ist der 71-Jährige nicht zufrieden. „Das ist absolut unbefriedigend. Meiner Meinung nach ist es schlechter als vorher.“ Dabei gibt es laut Koslowski einige Beispiele, wie es richtig gemacht wird. „Die Unterführungen in Dormagen oder Kempen sind gelungen. Ich hoffe, dass es hier auch noch funktioniert.“Für den Oppumer ist die Baustelle stand jetzt maximal halb fertig: „Ich verstehe nicht, warum die Unterführung schon eröffnet wurde. Das Wichtigste ist doch noch nicht einmal behoben.“ Denn als Hauptproblem bemängelt Koslowski die fehlende Rinne für Fahrräder. Der 71-Jährige sagt: „Die Aufzüge sind noch nicht in Betrieb. Ohne Fahrradrinne müssen die Räder hochgetragen werden. Das schaffe ich nicht.“ Sehnsüchtig wartet er deshalb auf den Tag, an dem die Aufzüge funktionieren. „Wenn die Räder in den Aufzug passen, ist es in Ordnung, aber im Moment geht es gar nicht.“

Doch auch mit Aufzug scheinen die Probleme nicht gelöst, meint Randolf Kroppmann und erkennt schnell das Problem. „Sie glauben doch nicht, dass die Aufzüge einwandfrei funktionieren. Am Hauptbahnhof fallen sie auch ständig aus, ich denke nicht, dass es hier anders sein wird.“ Über die fehlende Rinne für Fahrräder kann Kroppmann nur den Kopf schütteln. „Jeder Bahnhof hat doch eine Fahrradrinne. Warum nicht hier?“

Ein Oppumer Bürger, der anonym bleiben möchte, findet ebenfalls deutliche Worte. „Die Tunnelplaner sind wohl davon ausgegangen, dass alle Personen nur noch den Aufzug benutzen und dieser immer voll funktionsfähig bleibt. Bei den jetzt angelegten Treppen fehlen Fahrradrinnen und Schiebeebenen für Kinderwagen. Bei der Planung waren wohl nur Theoretiker am Werk.“ Die Gastronomen am Oppumer Bahnhof sehen dem Projekt überwiegend positiv entgegen. Rocco Basanini von Rocco‘s Eiscafé findet, dass an der Ecke Maybach-/Werkstättenstraße viel mehr Bewegung ist als zuvor, und auch Cornelia Bergner von der Bäckerei Kamps sagt: „Das musste mal gemacht werden. Wenn der Bahnhof fertig ist, könnte es sicherlich ein Aushängeschild Oppums sein.“

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