Teilstück der Linner Stadtmauer ist saniert

Krefeld-Linn. Die Krone der alten Linner Stadtmauer ist im Bereich des Archäologischen Museums erneuert worden. Die Maßnahme diente der Sicherung des Gemäuers. Zudem wurde ein Stück Stadtmauer wieder erstellt, das für den Bau des neuen Treppenhauses abgetragen werden musste.

Die Sanierung des Teilstücks der Mauer ist eine Qualifizierungsmaßnahme des Jobcenters Krefeld in Kooperation mit dem Bildungszentrum des Baugewerbes (BZB) und dem Museum Burg Linn.

Unter fachlicher Anleitung des Maurermeisters und BZB-Ausbilders Theodor Beyl haben die Teilnehmer des Projekts zunächst den starken Pflanzenbewuchs auf der Stadtmauer entfernt. Anschließend wurden die Steine sorgfältig abgetragen, zur Wiederbenutzung gesäubert und zwischengelagert. Danach ist die Mauerkrone mit den noch erhaltenen Steinen über eine Länge von nahezu 50 Metern erneuert worden. Weiterhin wurden an der Burgmauer marode Fugen ausgestemmt und die Steine neu verfugt.

„Die Qualifizierungskräfte haben hier gute Arbeit geleistet. Ich bin sehr froh, dass durch diese Maßnahme einer der wohl ältesten Abschnitte der Linner Stadtmauer gesichert worden ist“, sagt Dr. Christoph Reichmann, Leiter des Museums Burg Linn. Aufgrund der unterschiedlichen Bauweise der gesamten Stadtmauer könne rückgeschlossen werden, dass diese in drei Zeitabschnitten errichtet worden ist, so der Archäologe. „Es gibt Quellen, die belegen, dass um 1366 eine größere Menge Ziegelsteine hier gebrannt worden ist, wahrscheinlich für die Stadtmauer“, sagt Reichmann. Die Bauphase wird demnach zwischen 1350 und 1375 gelegen haben. Der nun sanierte Teil sei glatt gemauert worden, der Rest hingegen mit sogenannten „Zahnungen“ für hölzerne beziehungsweise gemauerte Wehrgänge.

Mauer und Wehrgänge erreichten so nach außen eine Höhe von etwa sechs Metern. Von der ehemaligen Befestigungsanlage seien heute noch rund 80 Prozent erhalten, erklärt Reichmann. Neben den Arbeiten an der Stadtmauer ist zudem der hölzerne Unterstand im Innenhof der Burg Linn überarbeitet worden. Um die Nutzbarkeit zu verbessern, wurde die niedrig gebaute Holzkonstruktion mitsamt den Dachpfannen durch die Qualifizierungskräfte angehoben. Der Unterstand mit Holzbänken wird seitdem von Besuchern und Schulklassen für Pausen genutzt.

Bei dem Beschäftigungsprojekt handelte es sich um eine Arbeitsgelegenheit, die sich aus einer vorbereitenden Praxisqualifizierung in ausgewählten Tätigkeiten des Baugewerbes beim Bildungszentrum des Baugewerbes in Krefeld-Oppum und bei Arbeiten an der Burg Linn zusammensetzt. Seitens des Jobcenter Krefeld wurden dem BZB Arbeitssuchende zugewiesen. „Diese Form der Arbeitsgelegenheiten ist sehr gut geeignet, den Teilnehmenden, die teilweise schon sehr lange Arbeitslosenzeiten aufweisen, wieder Struktur für einen geregelten Tagesablauf zu geben, ihnen unter realen Arbeitsbedingungen die Möglichkeiten und auch Anforderungen der heutigen Arbeitswelt näher zu bringen und sie am besten direkt in Arbeit zu vermitteln, was uns gemeinsam bei neun der teilnehmenden Kunden gelungen ist“, freut sich Frank Weuthen, Bereichsleiter im Jobcenter Krefeld über das gute Ergebnis dieser Maßnahme. Das Projekt soll weiter fortgesetzt werden.

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