Philips-Gelände: Wohnen bleibt Illusion

Der Investor interessiert sich für eine Gewerbeansiedlung.

Krefeld-Linn. Es geht nicht voran mit der Entwicklung des ehemaligen Philips-Geländes in Linn zu einer Mischung aus Wohnbebauung und wohnverträglichem Gewerbe. Der entsprechende Bebauungsplan 716 wurde bereits vor sechs Jahren aufgestellt.

15 Jahre nach dem Abschied von Philips aus Linn ist außer der Ansiedlung verschiedener Gewerbebetriebe nichts geschehen. Eine Fläche von rund elf Hektar gehört jetzt dem Immobilieninvestor H.R. Holtmann aus Wuppertal, der ein Teilstück von fünf Hektar Anfang des Jahres von einem anderen Investor dazu gekauft hat und nun Eigentümer des gesamten Areals ist.

Das belegt auch die Antwort der Verwaltung auf die Frage nach dem Stand des Verfahrens: „In 2006 ist der Bebauungsplan Nr. 716 mit dem Ziel eingeleitet worden, ein Mischgebiet zu entwickeln. Es wurden mehrere Gespräche mit den beiden Grundstückseigentümern geführt, ohne eine gemeinsame Entwicklung des Areals initiieren zu können.“

Mit dem Ankauf der Fläche an der Königsberger Straße durch den Wuppertaler Grundstückseigentümer seien „Entwicklungen nun grundsätzlich möglich“, teilt das Presseamt mit. „Das Wuppertaler Unternehmen ist allerdings vorrangig an einer gewerblichen Entwicklung interessiert, gegebenenfalls ergänzt durch Wohnbebauung.“ Konkrete Vorstellungen würden zurzeit seitens des Unternehmens erarbeitet.

Der Viersener Immobilienagent Walter Schmitz vermarktet das Gelände. Dort wollte man sich offiziell nicht zu einer möglichen Wohnbebauung äußern. Es wurde aber deutlich, dass Investor Holtmann in erster Linie Wert auf die Vermarktung der Gewerbeflächen und -gebäude legt. Das bestätigt auch die eher skeptische Beurteilung der Verwaltung.

Mit rund elf Hektar ist das Gelände eine der größten Entwicklungsflächen der Stadt. Es liegt zwischen Kreuzweg, Königsberger und Posener Straße. Die Verwaltung betonte bei ihren Vorstellungen zur Entwicklung, dass das Areal so neu zu ordnen sei, „dass den Interessen der Bewohner des Wohngebiets von Hessenstraße und Kreuzweg im Hinblick auf Immissionsschutz und Verkehrsicherheit Rechnung getragen werden kann.“

Holtmann hatte bereits 2004 das rund 68 000 Quadratmeter große Nachbargelände von Philips erworben. Angesiedelt hat er dort u.a. Dekra, den Kabelnetzbetreiber und Telefonanbieter Unitymedia mit der Regionalstelle Niederrhein, die Skyware Radio Systems, die Firma Hyflexar ist im Bereich der Fluidtechnik tätig. Dazu kommen diverse Warenlager. Angeboten werden Büro-, Dienstleistungs- und Produktionsflächen zwischen 60 und 20 000 Quadratmetern.

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude (Königsberger Straße 10) haben sich inzwischen verschiedene Versicherungen und Berater niedergelassen, den größten Teil der Räume belegt die Inkasso-Gesellschaft Zyklop.

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