Ausflugstipp Jagd auf Pokémon und Ritter auf Burg Linn

Am Tag der Deutschen Einheit haben die Museen in Linn geöffnet. Rund um die Burg können kleine Monster gesucht werden.

Ausflugstipp: Jagd auf Pokémon und Ritter auf Burg Linn
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Die Museen Burg Linn laden am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, zum Besuch ein. Die Häuser an der Rheinbabenstraße 85 öffnen von 10 bis 18 Uhr. Im Archäologischen Museum werden Funde aus dem römischen Kastell Gelduba mit seinem Hafen und der Zivilsiedlung präsentiert. Das römische Kastell in Krefeld war Teil des Niedergermanischen Limes und soll 2020 als Welterbe eingetragen werden. Zudem sind zahlreiche Objekte zu sehen, die im größten erforschten römisch-fränkischen Gräberfeld in Europa gefunden wurden — darunter auch das 1962 aufgedeckte Grab eines fränkischen Fürsten. In der nicht ausgeraubten Ruhestätte wurde auch ein goldener Helm entdeckt, der im Archäologischen Museum ausgestellt wird.

Die Wasserburg Linn ist eine der ältesten Burganlagen des Niederrheins. Der erhaltene Baubestand gehört größtenteils in das 13. Jahrhundert. Die durch Otto von Linn wohl kurz vor 1200 begonnene, durch sechs für die damalige Zeit sehr moderne Flankentürme geschützte Ringmauer aus Backsteinen ist fast vollständig erhalten. Von einem breiten Wassergraben umgeben, bietet sie mit ihrer intakten Vorburg immer noch das unverfälschte Bild einer mittelalterlichen Burganlage. Momentan jagen dort und im angrenzenden Park zahlreiche Menschen die kleinen Monster wie Pikachu, Schiggy und Bisasam. Denn rund um die Burg befinden sich für das Smartphone-Spiel „Pokémon Go“ einige Pokéstops und Arenen.

Das ehemalige Back- und Brauhaus in der Vorburg ließ der Kölner Kurfürst Clemens August um 1740 für seine seltenen Aufenthalte in Linn als Jagdschlösschen umbauen. Die heutige museale Einrichtung bietet einen Querschnitt bürgerlichen Wohnens des 18. und 19. Jahrhunderts. Neben den zahlreichen Einrichtungsgegenständen begegnen dem Besucher beim Gang durch die einzelnen Räume die Bildnisse der Kurfürsten und von Krefeldern, die über 200 Jahre die Stadt- und Bürgergeschichte widerspiegeln.

Das Museum Burg Linn zeigt zurzeit zudem die von Angelika Rösner kuratierte Sonderausstellung „Dialog“. Die Professorin vom Fachbereich Design der Hochschule Niederrhein stellt historischen Exponaten moderne Designobjekte mit besonderen Oberflächen, Strukturen und Farbtönen gegenüber. Die Entwürfe der Designerin schöpfen aus Details mittelalterlicher Bauten, den Strukturen und vielfältigen Farben des Sandsteins und den Spuren der menschlichen Bearbeitung und der Zeit.

Das benachbarte Deutsche Textilmuseum Krefeld ist momentan geschlossen. Dort wird die nächste Ausstellung „Asia — Europe III. Fiber Art“, am Sonntag, 16. Oktober, eröffnet. Das Deutsche Textilmuseum Krefeld gehört zu den international wichtigsten Sammlungen mit historisch kostbarer Bekleidung und Textilien. Die Sammlung umfasst heute fast 30 000 Objekte aus allen Teilen der Welt von der Antike bis zur Gegenwart.

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