Fressnapf setzt auf Krefeld

In den nächsten drei Jahren sollen rund 50 Millionen Euro fließen. Firmenchef stellt für Linn 100 neue Arbeitsplätze in Aussicht.

Linn. Fressnapf bekennt sich zu Krefeld und baut die Firmenzentrale in Linn aus. „Wir werden dort in den nächsten drei Jahren 50 Millionen Euro investieren“, sagte Firmengründer und Inhaber Torsten Toeller bei der Bilanzvorlage.

Das größte Vorhaben ist der Neu- und Ausbau des Logistikzentrums an der Westpreußenstraße. Der vordere Teil wird abgerissen und neu errichtet. In Linn steht damit demnächst das europäische Vollsortimentlager für rund 11 000 Kleinteile (außer Futter). Rund 35 Millionen Euro soll der Umbau kosten.

Etwa zweieinhalb Millionen Euro will Toeller in eine betriebseigene Kindertagesstätte auf der anderen Straßenseite investieren. Sie soll auch Plätze für Kinder aus Linn anbieten, deren Eltern nicht bei Fressnapf beschäftigt sind.

Da die Kita in einem Gewerbegebiet geplant wird, ist eine Genehmigung durch die Bezirksregierung fraglich. „In der Nähe befinden sich Störfallbetriebe“, so Toeller. Ob und wann grünes Licht komme, sei offen.

Die Fressnapf-Gruppe stellt in diesem Jahr rund 500 neue Mitarbeiter ein. Damit wächst die Zahl der Beschäftigten in Europa auf mehr als 10 000. Besonders profitieren wird die Firmenzentrale in Linn: Bis zu 100 neue Arbeitsplätze stellt der FressnapfChef in Aussicht.

Torsten Toeller, Fressnapf-Chef

Für die heute rund 1000 Mitarbeiter in Krefeld soll die Kantine deutlich erweitert werden. Vorgesehen ist zudem ein neuer Fitnessraum. „Wir möchten, dass unsere Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen“, so Toeller.

Mehrere Millionen Euro gibt Fressnapf für die „Digitalisierung des Unternehmens“ aus. Ziel ist es, den Verkauf von Tiernahrung und Zubehör über alle drei Kanäle (stationär, online und mobil) zu erleichtern und damit noch kräftiger zu steigern.

2012 war für Fressnapf ein Rekordjahr. Der Umsatz in den europaweit 1240 Märkten kletterte um sieben Prozent auf 1,46 Milliarden Euro. Das Unternehmen festigte damit seine Position als führender Händler für Tiernahrung und Zubehör.

In den 823 deutschen Filialen, die meist von Franchisepartnern betrieben werden, kletterte der Umsatz um sechs Prozent auf 968 Millionen Euro. In diesem Volumen ist das nicht bezifferte Online-Geschäft enthalten. „Der Online-Umsatz wächst stark, aber Geld verdienen wir dort nicht“, sagte Toeller. Insgesamt sei das Unternehmen aber „sehr profitabel“. Zahlen zum Ertrag nannte Toeller wie üblich nicht. „Aber wir und unsere Franchisepartner sind sehr zufrieden.“

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