Sie bringen alte Räder wieder ans Laufen

Die Beschäftigungsinitiative „Anstoss“ ist mit ihrer Fahrradwerkstatt vor einem Jahr an die Peter-Lauten-Straße gezogen.

Krefeld. Ein Jahr ist es nun her, dass die Fahrradwerkstatt von „Anstoss“ von der Mevissenstraße an die Peter-Lauten-Straße umgezogen ist: Damals wollte man sich verkleinern. Der neue Standort ist ideal, denn „Anstoss“ und die Mutterorganisation Emmaus sind nun unter einem Dach vereint.

Morgens um acht beginnt der Arbeitstag im Fahrradladen. Die Mitarbeiter schrauben die gespendeten Fahrräder auseinander, überprüfen und reparieren sie und machen sie verkaufsfertig. Die Regelmäßigkeit der Arbeitsabläufe ist besonders wichtig und nicht selbstverständlich: „Anstoss“ ist eine Beschäftigungsinitiative von Emmaus Krefeld. Hier werden Langzeitarbeitslose wieder an das Berufsleben herangeführt. Das zweite Standbein von „Anstoss“ ist der Garten- und Landschaftsbau. „In beiden Sektoren haben wir zur Zeit einen Mitarbeiterstamm von 15 Personen“, erklärt Markus Lechner. Der Garten- und Landschaftsbaumeister ist der Geschäftsführer von „Anstoss“. „Wir arbeiten zwar darauf hin, die Räder zu verkaufen, aber umsatzorientiert sind wir nicht. Hier geht es um unsere Mitarbeiter“, sagt Lechner.

Wichtig ist auch die effektive Nutzung von Material: Aus vielen Rädern, die im Normalfall auf dem Schrottplatz ihr Dasein fristen würden, holen Lechner und sein Team noch einiges heraus. Wenn ein Rad partout nicht mehr fahrtüchtig gemacht werden kann, dann wird es zumindest noch ausgeschlachtet. Wer sich also fragt, wohin mit dem alten Rad: Lechner und sein Team freuen sich über jede Spende.

Wenn ein Fahrradmarkt ansteht, etwa der vom ADFC, herrscht Hochbetrieb im Fahrradladen: „Dann müssen wir richtig auf etwas hinarbeiten. So ein Ziel ist besonders wichtig“, erklärt Lechner.

Ziel von „Anstoss“ ist entweder die Übernahme der Mitarbeiter oder deren effektive Vermittlung. „Aus dem SGB-II-Programm, den sogenannten Ein-Euro-Jobs, hatten wir teilweise bis zu 16 Mitarbeiter im Jahr. Das war sehr schwer, die alle zu vermitteln“, so Lechner. „Aber jetzt, wo das Programm verkleinert wurde, haben wir uns auch verkleinert und können so effektiver arbeiten.“ Denn im Gegensatz zu Emmaus sei „Anstoss“ abhängig von staatlichen Hilfen.

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