Phantasie-Wesen sitzen bei jeder Pause mit am Tisch

An der Josef-Grundschule ist der erste Teil der Hof-Umgestaltung abgeschlossen.

Krefeld. Die Kinder der Josefschule haben Phantasie bewiesen. Auf dem Schulhof stehen sechs Tische - Betonringe mit Mosaik-Platten - die die Kinder zusammen mit dem Krefelder Künstler Jari Banas gestaltet haben. Wesen sowohl aus dem Weltall als auch aus dem irdischen Wasser sind nun in jeder Pause mit am Tisch.

Sie sind in Handarbeit entstanden, erläutern Rektor Hubert Fortmeier und seine Stellvertreterin Mirjam Greif : Banas hat in einer Sommerferien-Woche die Schüler eingeladen, zusammen mit ihm und unter Benutzung von Schutzkleidung Fliesen zu zerdeppern und danach in Mosaikform die Platten zu gestalten.

Gesagt, getan. Das Ergebnis sind die sechs Mosaik-Tischplaten, die Banas später wasserabweisend verfugt und mit einem Außen-Metallband versehen hat. Als Untersätze dienen Betonringe, die später noch einen Anstrich erhalten. Die hat "für ganz kleine Kohle", sagt Mirjam Greif, Stephan Torringen von der gleichnamigen Krefelder Bauunternehmung angeliefert und platziert.

Damit ist der erste Teil des Projektes "Schulhof-Neugestaltung und Öffnung für Stadtteil-Kinder" beendet. Zu diesem ersten Teil gehören auch noch neue kleine Hecken. Und auch ein kleines Hochbeet ist in dieser Ecke des Hofes zu finden.

Fortmeier und Greif sowie alle anderen Beteiligten - Schüler, Lehrer, der Förderverein und Nachbarn - würden mit dem Projekt gerne zügig weiter machen - doch "bis zum Jahr 2010 müssen wir wohl eine Pause einlegen", sagt Fortmeier. Erst müsse wieder Geld in die Projektkasse, um den Asphalt komplett vom Schulhof abzutragen und die gewünschten Klettergerüste zu beschaffen und aufzustellen.

"In Etappen macht das keinen Sinn", sagen Fortmeier und Greif, die wissen, dass der Aufwand dafür ziemlich teuer ist. Und mit dem Asphaltabtragen ist es nicht getan: Wegen der Klettergerüste ist ein Fallschutz-Boden notwendig - Sand wäre die billigste, Tartan die teuerste Lösung.

Wenn die Planung Realität geworden ist, will die Schule den Hof außerhalb der Unterrichtszeit - unter Aufsicht - für Kinder des Stadtteils öffnen. Bereits zuvor soll der "rote Platz" auf der Corneliusstraße als Bolzplatz in den Pausen genutzt werden. Verschwindet der Asphalt vom Schulhof, will die Stadt sich mit einer "Bodenentsiegelungs-Prämie" an den Kosten beteiligen.

Den dicksten Batzen bringen die Schüler selbst in die Kasse: Im April 2009 soll es wieder einen Sponsorenlauf geben. Der letzte hat rund 10000 Euro erbracht. Der Förderverein spart; angemeldet hat die Schule ihr Projekt bei der Stadt zur Maßnahme "Schulhof- und Spielplatz-Sanierung".

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