Kita Urfeystraße: Per Rutschbahn in den Garten

In der umgebauten Kita an der Urfeystraße sind Fluchtwege und Spielgeräte eins.

Kempener Feld. Die Überraschung ist gelungen. Als die Kinder nach drei Monaten von ihrem Ausweichquartier am Westwall in ihre Kita an der Urfeystraße zurückkehrten, erkannten sie die Räume nicht mehr. Neue Farben und viel mehr Platz zeichnen die Katholische Kindertageseinrichtung St.-Thomas-Morus nach der Kernsanierung aus. Sie ist jetzt U-3-fähig. Und der Außenbereich wird auch noch überarbeitet.

„Vor zwei Jahren haben wir überlegt, ob wir den Umbau für die U-3-Betreuung in dem relativ alten Gebäude von 1954 wagen wollen“, sagt Pfarrer Günter Zorn. „Hätten wir uns dagegen entschieden, wäre es hier mit dem Kindergarten zu Ende gegangen. Wir wollten jedoch die Einrichtung mit der christlichen Prägung bewusst erhalten und haben die letzten finanziellen Reserven in den Umbau gesteckt. Mit Spannung haben wir geguckt, was aus dem Gebäude geworden ist.“

Da die Ausrichtung für Kinder unter drei Jahren viel Platz braucht, wurde die alte Hausmeisterwohnung der Kita zugeschlagen. „Nun befindet sich eine Gruppe im Erdgeschoss, die andere im ersten Stock“, erklären Nicole Düser und Architektin Alexandra Schubring-Braun von der Beratungsagentur „Projektstelle“. Diese Firma steht für „Planung und Umsetzung von sozialen Prozessen“.

Die beiden Frauen dieses Unternehmens haben den Umzug des Waldorfkindergartens von Fichtenhain zur Bückerfeldstraße 2006 als Mütter aktiv begleitet und dabei viele Erfahrungen gesammelt. Die Kita an der Urfeystraße ist klein, überschaubar, familiär und zukunftsfähig.

Der Ausbau trägt eine weibliche Handschrift. Im Erdgeschoss dominieren die Farben Orange, Braun und Rot. Der Verwaltungstrakt ist abgetrennt. Oben beherrschen Grün, Blau und Gelb das Bild. „Die Kindergärtnerinnen haben die Farben in der weiteren Gestaltung übernommen“, erklärt Schubring-Braun. „Das Haus ist angenommen.“ Überall liegt Holzparkett, das warm und leicht zu pflegen ist. Es gibt einen Kunstraum für die aktiven Kleinen, Ruhe- und Rückzugsmöglichkeiten.

Auffällig an der Fassade sind zwei große Aluminiumröhren, die vom ersten Stock aus als gern genommene Rutschen für den schnellen Weg in den Garten dienen, aber auch Fluchtweg sind. „Wenn die Kinder sie immer benutzen, sind sie es im Ernstfall gewöhnt“, erklärt Kita-Leiterin Sofia van Stiphoudt. „Ab Sommer werden 43 Kinder, davon neun im Alter unter drei Jahren, in zwei altersgemischten Gruppen betreut. Bis zu 15 Kleine sind bei uns jetzt möglich“, berichtet van Stiphoudt. Insgesamt arbeiten dort fünf Erzieher.

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