Kempener Feld: Kinder stolpern im Dunkeln zum Unterricht

Ein Stück des Schulwegs zur Grundschule Horkesgath ist weder beleuchtet noch gepflastert.

Krefeld. Wenn die Tage kürzer werden, muss ein Großteil der Kinder der Grundschule Horkesgath ein Stück seines Schulweges im Dunkeln zurücklegen. Der Grund: Rund 40 Meter des Pfades, der das Neubaugebiet „Im Hasental“ mit der Schule verbindet, ist nicht beleuchtet.

Ein Unding, finden der Bürgerverein Grönland, die Eltern der Grundschulkinder und die Direktorin der Grundschule, Hildegard Reintges. „Rund 40 Prozent der Kinder, die unsere Schule besuchen, stammen aus dem Neubaugebiet und nutzen den Weg, um zum Unterricht zu gelangen“, sagt Reintges. Da der Weg zudem nicht gepflastert ist, staue sich auf der Fläche an Regentagen das Wasser. „Der Pfad ist matschig, die Kinder kommen schon mit nassen Füßen in der Schule an“, moniert auch Ulrike Frieling, deren Kinder die erste und dritte Klasse der Grundschule Horkesgath besuchen.

Schwer haben es Grundschüler, die ihren Tornister nicht auf dem Rücken, sondern auf Rollen in die Schule bugsieren. Frieling: „Häufig lassen sich die Tornister kaum durch den Schlamm ziehen.“

Der Bürgerverein hat der Stadt das Problem in einem Brief geschildert und in einem zweiten Brief um einen Ortstermin gebeten. Die Verwaltung habe jedoch abgelehnt, sich mit den Betroffenen vor Ort zu treffen, berichtet Susanne Koppel vom Bürgerverein. Die Begründung der Stadt, laut Koppel: Für eine Sanierung sei kein Geld vorhanden, deshalb mache es keinen Sinn, sich den Weg anzusehen.

Stattdessen traf sich gestern Bezirksvorsteher Hans-Josef Ruhland (CDU) mit Betroffenen, um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen. Dass die Stadt den Weg sich selbst überlässt, sieht er kritisch. „Vor anderthalb Jahren war noch völlig klar: Das wird gemacht“, sagt Ruhland. Er will die Sanierung des Weges jetzt in der nächsten Bezirksvertretung zum Thema machen.

Statt über den Pfad könnten die Kinder die Schule zwar auch aus südlicher Richtung ansteuern. Dafür müssten sie aber einen Umweg in Kauf nehmen. Außerdem sei, so die Eltern, die Ausweichstrecke gefährlicher. Wichtig ist den Eltern vor allem, dass die Stadt den Weg pflastert, die Dunkelheit nehmen sie eher in Kauf: „Zur Sicherheit schicken wir unsere Kinder aber nur in Gruppen zur Schule“, erklärt Vater Timo Theissen-Urban. Alleine gehe keiner.

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