Freiwilliges Ökologisches Jahr: Was zu tun gibt’s immer

Drei junge Frauen berichten von ihren Aufgaben beim Mitmachbauernhof Mallewupp.

Freiwilliges Ökologisches Jahr: Was zu tun gibt’s immer
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Auf dem Mitmachbauernhof Mallewupp wird kräftig gearbeitet. Sechs Kinder um die zehn Jahre befreien die große Weide mit dem Rechen von herumliegendem Stroh. „Aber doch nicht das Stroh von dem Berg herunterharken. Der Berg muss so liegen bleiben!“ Corinna Werschuhn hat Mühe, den Eifer der Kinder zu stoppen.

Die 19-Jährige ist eine von drei jungen Frauen, die bei Mallewupp ihr FÖJ, das Freiwillige Ökologische Jahr, absolvieren. Zusammen mit Anne Pauen und Michelle Ingmann betreut sie an den Wochentagen Kindergartengruppen und Grundschulklassen, die an Projekten auf dem Mini-Bauernhof teilnehmen. „Oft kommen die Gruppen mehrmals hierher, dann beschäftigen wir uns zum Beispiel jedes Mal mit einem anderen Tier“, erklärt die 17-jährige Michelle Ingmann. Für sie war das einer der Gründe, sich für ein FÖJ bei Mallewupp zu entscheiden: „Die Arbeit mit Kindern und Tieren, das Ganze draußen — ich würd’s wieder machen.“

Ob er das auch tun würde, davon will sich Lukas an diesem Tag erst noch überzeugen. Der 20-Jährige hat sich den anderen angeschlossen und recht seinen eigenen Teil der Weide. Auch ihn reizt an Mallewupp, dass hier an der frischen Luft gearbeitet wird. „Wir haben heute Morgen die Pferde und den Esel gefüttert, ich glaube, das ist genau mein Ding. Und mit Kindern kann ich eigentlich auch ganz gut“, sagt er. Das FÖJ möchte er vor allem machen, um den praktischen Teil seines Fachabiturs abzuschließen.

Mallewupp-Leiterin Silvia Schiratti bremst die Erwartungen zumindest teilweise: „Man sollte sich klarmachen, dass wir hier einen achtstündigen Arbeitstag haben. Klar, es sind Tiere und Kinder dabei, aber das ist nicht alles.“ Sie hofft für das nächste Jahr noch auf Bewerbungen von jungen Menschen aus Krefeld und Umgebung. „Wir hatten im vergangenen Jahr Leute aus Brüssel, das war extrem schwierig.“

Neben der täglichen Arbeit steht bei den drei FÖJ-lerinnen von Mallewupp auch ein eigenes Projekt an. „Wir wollen einen Teich für die Enten und Gänse bauen. Die Teichwanne ist schon da, aber das muss erst noch zu Ende geplant werden“, erzählt Anne Pauen. Ein wenig Stolz schwingt mit, wenn sie von „unserem“ Projekt spricht.

Aber jetzt genug geharkt, endlich geht es zu den Tieren. Drei Ponys und der Esel Henry wollen gestriegelt werden. Klar, das machen die jungen Gäste. Doch ausruhen können sich die drei Freiwilligen deshalb keineswegs: Bürsten aussuchen, zeigen, wie gestriegelt wird, darauf achten, dass keine Kinder direkt hinter den Ponys stehen: Was zu tun gibt’s immer.

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