Die Krawattenstoffweberei Güsken gibt auf

Ein Investor will an der Gutenbergstraße eine große Seniorenanlage errichten.

Die Krawattenstoffweberei Güsken gibt auf
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. 95 Jahre nach ihrer Gründung wird die Krawattenstoffweberei Ludwig Güsken GmbH & Co. KG an der Gutenbergstraße 214 demnächst abgerissen. Die städtischen Bauaufsicht hat die Genehmigung dafür erteilt. Geschäftsführer Cornel Güsken wird die Traditionsfirma in den nächsten Wochen auflösen. Das kündigte er gegenüber der WZ an.

Die Mitglieder des Bauausschusses wurden im vergangenen Jahr darüber informiert, dass für den gesamten Komplex 214 eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Pflegeheimes, einer Tagespflege sowie Wohngruppen und altengerechte Wohnungen vorliegt. Voranfrage und Abrissgenehmigung sind inzwischen positiv beschieden.

Vorgestellt wurde das Projekt von Stadtplaner Ulrich Kruse im nicht öffentlichen Teil der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BZV) West am vergangenen Mittwoch. Zu Einzelheiten der Planung und zum Zeitplan wollte sich Cornel Güsken vorerst nicht äußern. Er wolle erst die Baugenehmigung durch die Stadt abwarten, die ihm derzeit noch nicht vorliege.

Das gesamte Firmengelände ist rund 7000 Quadratmeter groß. Es liegt auf der östlichen Seite der Gutenbergstraße und grenzt nördlich an den Bolzplatz an der Blumentraße, östlich an die Tankstelle am Frankenring. Die Seidenweberei zählte zu den weltweit führenden Herstellern von „jacquard gewebten“ Krawatten- und Westenstoffen aus Seide, Polyester, Wolle und Mischgewebe.

Güsken beschäftigte früher bis zu 160 Mitarbeiter und war die letzte große Seidenweberei in Krefeld.

Ein Brand hatte im Dezember 2008 eine Produktionshalle verwüstet. Seit 1999 fungiert Cornel Güsken als alleiniger Geschäftsführer. 2006 gründete das Unternehmen im chinesischen Meixian die Firma „Sino-Tex Far East Ltd.“, um dem Konkurrenz- und Preisdruck aus Fernost zu trotzen.

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