Neubau an St. Elisabeth: Ein Haus für die Gemeinde

Die Pfarre St. Elisabeth hat ihren Neubau eingeweiht. Pater Julius wünscht sich einen Ort der Zusammenkunft.

Krefeld-Inrath. Für die Pfarrgemeinde St. Elisabeth von Thüringen hat dieses Jahr der Segen der Sternsinger eine besondere Bedeutung. Die Initialen C M B — Christus segne das Haus — gelten nun auch für ihr neues Gemeindehaus, das mit einem Festgottesdienst am Sonntag feierlich eingeweiht wurde. Zu diesem großen Ereignis hatte man mit vielen Gemeindemitgliedern gerechnet und wohlweislich die Einweihung in die Messe integriert, weil die Pfarrkirche genügend Platz für alle bot.

Pater Julius Vogt erinnerte an den anstrengenden Kampf, den die Gemeinde um diesen Bau führen musste. Er äußerte den Wunsch, „dass da drüben nicht nur Material steht, sondern Menschen zusammenkommen“. Die Vereine, die Sänger, die „Zupfer“ — das Zupf-Orchester der Gemeinde — rief er auf, mit Fantasie das neue Haus zu nutzen. Auch an Nachwuchs fehlt es in der Gemeinde an der Hülser Straße nicht, wie es eine Gruppe von Kindergartenkindern bewies, die mit Erzieherinnen ein Ständchen als Dankeslied an Pater Julius und die Entscheidungsträger brachten. Mit dem Refrain ihres Liedes „Gottes Haus hat viele Steine“ schlugen sie den Bogen zu den Festreden.

Als Kirchenvorstand und Mitglied des Bauausschusses ließ Ulrich Nettelnstroth die Geschichte des Baus Revue passieren — von den ersten Plänen nach dem Rückzug der Kapuziner, dem Verkauf des Klostergebäudes an die Firma Siempelkamp, die vielen Gespräche mit dem Bistum und schließlich die nur 13 Monate dauernde Bauzeit. „Der gute Draht zu Petrus zeigte sich durch gutes Wetter in der ganzen Zeit“, so Nettelnstroth.

Agnes Phillipsen forderte die Menschen am Inrath auf, das Haus mit Leben zu füllen: „Lassen Sie Ihre Ideen sprudeln!“ Der Architekt Ulrich Wyes dankte Pater Julius für die herzliche Atmosphäre auf der Baustelle, die Gespräche über Gott und die Welt und den Baufortschritt. Ein Extra-Dankeschön drückte er für die ausgezeichnete Bewirtung der Küsterin Erika Strümpel aus. Bei so vielen Dankworten und guten Wünschen vergaß Pater Julius den Abschlusssegen in seiner Messe, wie er kurz danach an der Tür zum neuen Gemeindehaus feststellte. Den holte er an der Schwelle des Neubaus gleich nach.

Optisch sehr zurückhaltend steht das Gemeindehaus, ein schlichter Kubus, mit etwas Abstand zur Kirche. Eine Vorgabe des Bistums waren die dunklen Backsteine: „Damit die Kirche auch noch wirkt“, so der Architekt. Rund 330 Quadratmeter umfasst das Objekt. Links vom Eingang befinden sich das Pfarrbüro und das Büro von Pater Julius. Auf der rechten Seite des Flurs schließt sich an die behindertengerechten Toiletten eine kleine Küche an.

Der Gemeindesaal lässt sich durch eine faltbare Wand in zwei 35 Quadratmeter große Räume teilen. Von ihnen führen mehrere Fenstertüren auf eine schmale Terrasse und ins Grüne. Die Arbeiten in der Grünanlage zwischen dem Haus und der Hülser Straße stehen noch aus. Das Geld für die Gartenarbeiten dürfte auch noch vorhanden sein. „Wir sind im Kostenrahmen geblieben“, sagt Wyes. Wie hoch die Baukosten überhaupt waren, möchte niemand verraten. In den Zeiten, in denen Gemeinden zusammengelegt und Kirchen aufgegeben werden, ist es schon ungewöhnlich, dass eine Pfarrgemeinde ein neues Haus bauen kann. Am Inrath machte dies der Verkauf des ehemaligen Klostergebäudes möglich.

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