Jahrmarkt Neuer Schwung für die Hülser Kirmes

Krefeld. Ist die Hülser Kirmes noch attraktiv genug, um sie erhalten zu können? Eine Frage, die sich vermutlich nicht nur der Hülser Initiativkreis stellte, der eine Strategie zur Aufbesserung der Kirmes kreieren sollte.

Nicht zuletzt die jüngsten Besucher haben auf der Hülser Kirmes ihren Spaß.

Nicht zuletzt die jüngsten Besucher haben auf der Hülser Kirmes ihren Spaß.

Foto: Dirk Jochmann-Germany-47807 Kref

Denn nicht nur die Zahlen der Schausteller-Bewerbungen sinken drastisch, auch das Interesse in der Bevölkerung scheint zunehmend zu schwinden.

Einen Weg, wie diesem Trend entgegenzuwirken ist, hatte der Initiativkreis rund um Bezirksvorsteher Hans Butzen nun gefunden: Die Kirmes mit dem Vogelschießen des Schützenvereins und einem großen Trödelmarkt, der sich über den gesamten Ortskern erstreckt, zusammen zu legen und aus dem Ganzen das „Frühlingsfest“ zu machen. Dies soll vor allem die Laufkundschaft zur Kirmes führen, an der es in den vergangenen Jahren erheblich mangelte.

Als das fünftägige Fest am Donnerstag eröffnet wurde, stand die Strategie des Initiativkreises erstmals auf der Probe. Strahlender Sonnenschein und 20 Grad waren perfekte Voraussetzungen. Sofort fielen die extrem gut besuchte Trödelmeile und die zahlreichen Gastronomie-Betriebe auf, die sich durch den kompletten Ortskern ziehen. Bewegte man sich an den Ständen, die teils mit alten Büchern oder exotischen Porzellanfiguren gespickt waren, in Richtung Kirmes, wurde der Andrang nicht geringer.

Gegen 11 Uhr eröffnete Bezirksvorsteher Hans Butzen mit einer Rede die Feierlichkeiten. „Wir haben Angst gehabt, die Kirmes nicht so zu gestalten, wie wir wollen“, sagte er. Danach versprach er den Kindern eine zehnminütige Freifahrt und den Erwachsenen einen Liter Freibier. Entsprechend groß war der Andrang bei Fahrgeschäften und Bierständen.

Dennoch war schnell klar, dass die Kirmes eher von Trödelmarkt und Vogelschießen profitiert als umgekehrt. Denn auf dem Kirmesplatz gibt es nicht mehr als zehn Attraktionen. „Für eine Vorortkirmes wird es zunehmend schwieriger, Schausteller zu engagieren“, sagte Hans Butzen. Dies spiegelte sich in den Schausteller-Bewerbungen eindeutig wider. Für die Sprödental-Kirmes in Krefeld seien beinahe 1000 Bewerbungen eingegangen, für die Hülser Kirmes lediglich zehn. „Die Schausteller konzentrieren sich auf die Großstädte und nicht auf eine Vorort-Kirmes“, konstatierte Butzen und untermauerte damit die Aussagekraft der Zahlen.

„Es kommt auf die Bürger an“, sagte Butzen und appellierte somit an jeden Einzelnen, die Kirmes weiterhin oder wieder zu besuchen. Bei der Kombination von Trödelmarkt, Vogelschießen und perfektem Wetter mag die Kirmes ebenfalls ein Erfolg sein. Die Frage, ob sie alleine denselben Andrang verzeichnen würde, bleibt jedoch. Wie es weitergeht, wird die Zukunft zeigen. Allerdings hat dieses Jahr gezeigt, wie man mit einfachen Ideen die Attraktivität erhöhen kann. Und warum sollte dies nicht auch in Zukunft funktionieren?

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