Verkehr Neuer Ringbus in Hüls kommt nicht gut an

Kritik gibt es vor allem für die Streckenführung. Haltestelle auf dem Graben verlegt.

Verkehr: Neuer Ringbus in Hüls kommt nicht gut an
Foto: A. Bischof

Krefeld. Samstagmittag, 13 Uhr. Stoßzeit. Den letzten Wochenend-Einkauf machen oder bei gutem Wetter die Familie besuchen. Die Straßen sind voll. Entlang der Kempener Straße durchquert der neue Hülser Ringbus 049 den Stadtteil. An der Feldblumenstraße steigen drei Personen ein. Probleme bei der Sitzplatzsuche haben sie aber nicht.

Der Bus ist — wie so oft — ziemlich leer. Unter den wenigen Mitfahrern der 049 ist auch Helga Goetsch. Sie fährt oft mit der neuen Linie, fünf Personen im Bus, das „sei schon vergleichbar voll“, sagt Goetsch. Das neben der alt bewährten 045 nun eine zweite Linie durch Hüls fährt, ist für sie nicht verständlich. „Das ist doch Blödsinn. Man war an die alte Strecke gewöhnt. Früher waren die Fahrer bekannt, so wie es in einem Hülser Ringbus sein sollte.“

Die Umstellung der neuen Strecke über die Leuther, Brachter und Amerner Straße ist für die meisten Nutzer nicht hilfreich, sondern eher umständlich. Goetsch: „Mit der 045 waren es nur ein paar Haltestellen, die ich fahren musste. Kurzstrecke. Das war preiswerter als jetzt.“

Am Mariengraben steigt Helga Goetsch aus. Ihr entgegen kommt Heinz Kowalski. Der Hülser möchte zum Friedhof fahren. Seitdem die 049 fährt, muss er aber mehr Zeit einplanen. „Ich muss jetzt erst zum Steeger Dyk fahren und dann in die 045 umsteigen. Früher konnte ich direkt durchfahren“, sagt Kowalski. Die Idee, gleich zwei Linien durch Hüls fahren zu lassen, sei nicht schlecht, an der Umsetzung hapere es aber. Kowalski: „Die neu gewählte Strecke ist einfach schlecht. Genauso wie der Anschluss, an Bus und Bahn. Das kann sich nur jemand ausgedacht haben, der nur mit dem Auto fährt.“

Bei einer gemeinsamen Fahrt mit den SWK hatten Vertreter der Hülser Politik sich Anfang Juni ein Bild von der neuen Ringbus-Lösung mit zwei Routen und zwei Bussen machen können. In einem Schreiben des Bezirksvorstehers Hans Butzen hieß es damals, dass die Hülser Kommunalpolitiker ein deutlich verbessertes Angebot der SWKmobil festgestellt hätten. Mit 24 Haltestellen seien alle Hülser Ortsbereiche nun besser an den Öffentlichen Personennahverkehr in Krefeld angebunden. Jedoch wurde in dem Schreiben auch betont, dass es noch Optimierungsbedarf bei der Streckenführungen geben könnte.

In Sachen Haltestellen haben die SWK bereits reagiert. Die Haltestelle „Hülser Markt“ in Fahrtrichtung Steeger Dyk der 045 wurde aus dem Kreuzungsbereich Auf dem Graben/Kreuzstraße einige Meter westlich verlegt. Gleichzeitig werden drei Stellplätze vor Kaiser’s jetzt als Haltestelle genutzt.

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