Geschichte wiederholt sich: Und täglich grüßt die Niepkuhlen-Brücke

Die Debatte über den baufälligen Holzweg gab es in ähnlicher Form schon einmal.

Krefeld. „Wir bitten, die Angelegenheit ‘Wiederherstellung der Brücke über die Niepkuhlen‘ auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu nehmen.“ So könnte der aktuelle Antrag an die kommende Sitzung der Bezirksvertretung Ost (BZV) am 29. September lauten.

Es ist jedoch der Wortlaut des Antrags der CDU-Fraktion für die Sitzung am 27. April 1995 — von vor 16 Jahren also. Heinz Pfortmüller, damals Mitglied der BZV, hatte für die WZ in seinem Archiv gestöbert und war dabei auf das Protokoll der damaligen Sitzung gestoßen.

Weiter heißt es in dem Antrag: „Die Brücke ist umgehend wieder für eine entsprechende Nutzung instand zu setzen, insbesondere, da sie eine wichtige Schulwegverbindung darstellt.“ Die Verwaltung legte damals Pläne vor, die einen Baubeginn in der zweiten Hälfte des Jahres 1996 vorsahen.

Zur Sprache kam in dieser Sitzung auch eine Ausweichmöglichkeit für Fußgänger und Radfahrer nördlich der Brücke, die auch jetzt von Interesse sein könnte. Der alternative Pfad führte damals über einen Damm und einen Weg auf dem Grundstück der Gaststätte „Fischerheim“.

Auf dem Grundstück, so heißt es im damaligen Protokoll, sei „ein Wegerecht eingetragen“. Die Schaffung eines Notweges, so sagte die Verwaltung im Frühjahr vor 16 Jahren zu, sei „bis zum Herbst möglich“.

Peter Hribar, der derzeitige Inhaber des „Fischerheimes“, winkt jedoch ab. „Da ist inzwischen alles zugewachsen. Neue Wege anzulegen, geht wahrscheinlich wegen des Naturschutzes nicht.“

Die Stadt wird erst nach Prüfung der Brückensanierung einen Notweg in Erwägung ziehen.

Da nach bisherigem Kenntnisstand nicht mit einer baldigen Wiedereröffnung der Brücke zu rechnen ist, erlangt ein eher scherzhaft gemeinter Vorschlag des neuen Wirts von „Lus Bell“, Hans-Joachim Holzki, eine neue Qualität. Er hatte vorgeschlagen, eine Fähre zu installieren.

Benutzer könnten sich mit einem Boot mittels eines Seiles über das an dieser Stelle rund 70 Meter breite Gewässer zur jeweils anderen Seite bewegen. Im WZ-Internetforum hat sich ein Leser bereits als Fährmann für diese Niepkuhlen-Passage angeboten.

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