Stadtteile Feierei im Hülser Park - Kontrollen werden ausgeweitet

Störenden Jugendlichen soll die Lust an ihrem Treffpunkt genommen werden. Rätselraten um Bauprojekt an der Bruckersche Straße.

Stadtteile: Feierei im Hülser Park - Kontrollen werden ausgeweitet
Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Ein schneller Schnitt durch das rote-weiße Flatterband und dann ist die Krefelder Straße samt neu verlegtem Pflaster wieder freigegeben. Einen Monat lang hatten die Arbeit gedauert, rund 100 000 Euro hat die Verlegung eines Granit-Pflasters auf einer Strecke von rund 150 Metern gekostet. Verbaut wurde ein andernorts ausgebautes Pflastermaterial.

Viel Zeit zum Stolzieren auf dem neuen Pflaster bleibt dem Hülser Bezirksvorsteher Hans Butzen und den restlichen Mitgliedern der Bezirksvertretung Hüls aber nicht. Denn nur kurz nach der Eröffnung steht erstmals im Heinrich-Joeppen-Haus die Sitzung der Bezirksvertretung auf dem Programm — und die Tagesordnung hat es in sich. Vor allem die von Butzen auf die Tagesordnung gesetzte Problematik mit Jugendlichen, die sich am Wochenende im Hülser Park zum gemeinsamen Feiern treffen, sorgt für eine launige Diskussion.

Seit dem Hülser Burgfest hatten sich im angrenzenden Park an den darauffolgenden Wochenende bis zu 100 Jugendliche getroffen, um gemeinsam zu feiern. Dabei soll nach Aussagen von Polizei und Ordnungsamt auch Alkohol konsumiert worden sein, der wohl einige der Jugendliche dazu verleitete, Flaschen gegen Häuser zu werfen.

Die Ordnungshüter bezogen ebenso wie der Leiter des Jugendzentrums Türmchen, Jochen Scheller, Stellung zu den Vorfällen an den vergangenen drei Wochenenden. „Der Hülser Park war in der Vergangenheit nie ein Ereignisschwerpunkt“, sagte Norbert Pricken, der Leiter der Polizeiwache Nord.

Trotzdem könne man den Eindruck von Butzen aus den vergangenen Wochen durch Erkenntnisse bei Kontrollen teilen. „Es ist nach unserer Ansicht auch zu einer erheblichen Störung einer Theatervorstellung gekommen. Wir haben Platzverweise ausgesprochen und erzieherische Gespräche geführt“, sagt Pricken.

Norbert Axnick vom Fachbereich Kinder- und Jugendschutz erklärte, dass man vor allem präventiv mit den Jugendlichen arbeiten müsse, um solche Ereignisse zu verhindern. „Dafür muss im strukturellen Bereich aber auch hier speziell in Hüls eine zweite Planstelle bei der Jugendarbeit eingerichtet werden“, sagt Axnick. Bereits zum dritten Mal würde er darauf hinweisen, dass ein Fachmann allein die Jugendarbeit in Hüls nicht verrichten könnte.

Der Kommunale Ordnungsdienst will in den kommenden Wochen in Absprache mit der Polizei verstärkt Kontrollen im Hülser Park vornehmen, um den Jugendlichen die Lust an ihrem neuen Treffpunkt zu nehmen.

Viel diskutiert wurde von den Mitgliedern der BZV Hüls auch ein Bauvorhaben an der Bruckersche Straße. Da ein Mitarbeiter der Bauaufsicht in der Bezirksvertretung selber nicht die richtigen Unterlagen dabei hatte, gab es zunächst ein Rätselraten, um welches Grundstück es sich handeln könnte.

Auf Nachfrage der WZ erklärte die Stadt am Donnerstag: „Das Baugrundstück befindet sich im rückwärtigen Bereich zwischen Bruckersche Straße 120 und 128.“ Es sei ein Bauantrag für den Neubau von 28 Wohnungen und einer Tiefgarage mit 28 Stellplätzen eingereicht worden, der sich derzeit noch in der Prüfung befinde.

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